Emanuela - Dein wilder Erdbeermund

Italien, 1976

Originaltitel:

Inhibition

Alternativtitel:

Inibição (BRA)

Inhibitions (USA)

Inhibition Emanuelle

Emanuelas wilde Lippen

Deutsche Erstaufführung:

18. Januar 1977

Regisseur:

Paolo Poeti

Drehbuch:

Adriano Belli

Inhalt

Wegen eines Pferderennens und um eine relaxte Zeit zu verbringen reist die Witwe „Emanuela“ Carol Levis (Claudine Beccarie) mit ihrer Sekretärin Anna (Ilona Staller) nach Nordafrika. Schon im Flugzeug bemerkt Carol den Spieler Peter Smart (Ivan Rassimov), der begibt sich jedoch mit einer anderen Dame in Richtung Flugzeugtoilette. Carol behält jedoch sein Feuerzeug und hofft anscheinend auf ein Wiedersehen.

 

Anna, die Sekretärin die nie arbeitet, hat eine sexuelle Beziehung mit Carol, welche wegen eines traumatischen Erlebnisses bezüglich der Gelüste und des Todes ihres Ex-Ehemannes gegenüber den Männern und den Menschen im Allgemeinen eine eher nihilistische Weltsicht vertritt. Diese will sie auch Anna begreiflich machen.

 

Die Beziehung der zwei Frauen ist jedoch bald gespalten als sich Anna einem jungen Mann zuwendet.

Review

Unter dem Pseudonym Paul Price drehte Paolo Coeti 1976 „ Emanuela – Dein wilder Erdbeermund.“ Abgesehen von einem weiteren Spielfilm im Jahre 1979 („Ciao nì!“) war Coeti ansonsten ausschließlich fürs Fernsehen als Regisseur tätig.

 

„Emanuela – Dein wilder Erdbeermund besticht durch gute Kameraarbeit von Giancarlo Ferrando, einer schönen Titel-Musik von Guido è Maurizio de Angelis und einer melancholische Grundstimmung. Trotz gut gefilmten und nicht übermäßig expliziten Erotikszenen haben wir es im Grunde hier mit einem Drama zu tun, das nur an einer Stelle versagt, nämlich in der absurden Rückblende von Carols Trauma. Da hätte ein anderes, weniger blödsinniges, Szenario der Gesamtatmosphäre gut getan. Die beiden anderen Damen in dieser Rückblende sind übrigens Zaira Zocheddu („Die Liebeshexen vom Rio Cannibale“) und Dirce Funari („Porno Holocaust“).

 

Interessant ist natürlich die Besetzung der Hauptrollen. Claudine Beccarie ist eine sehr schöne Frau, die nicht nur mit ihrem schlanken Körper und ihren ausdrucksvollen braunen Augen in ihrer Rolle zu überzeugen weiß sondern auch mit ihrer Darstellung überzeugen kann. Beccarie war vor diesem Film weitgehend in der Pornobranche tätig und sehnte sich eine Karriereänderung herbei, was sie anhand ihres Schauspieltalents durchaus hätte schaffen können. So trat sie auch vor einem Kino in Hungerstreik als man später Hardcore-Inserts in diesen Film einfügte. Leider wurde nichts daraus, denn schon kurze Zeit später endete ihre Karriere – abgesehen von ein paar Neuauflagen bereits zuvor gedrehter Hardcore-Szenen – mit Nebenrollen in Eurociné-Produktionen wie „Folterzug der geschändeten Frauen“ und „Elsa Fraulein SS.“ Schade. Unter anderem hat Beccarie in ihrer Karriere mit Regisseuren wie Bertrand Blier, Jean Rollin, Patrice Rhomm und Andrzej Zulawski gedreht. Im Adult-Business finden sich Arbeiten ebenfalls mit Jean Rollin und Patrice Rhomm, sowie Claude Pierson, Demofilo Fidani, Serge Korber oder Claude Mulot.

 

Ilona Staller hat es natürlich umgekehrt gemacht. Nach ein paar durchaus sehenswerten Spielfilmauftritten wechselte sie ins Pornobusiness und später dann irgendwie in die Pornopolitik. Im Gegensatz zu Claudine Beccarie merkt man Staller gerade hier in „Emanuela – Dein wilder Erdbeermund“ aber eine deutliche Überforderung in den Dialogszenen an. Und noch etwas knubblig ist sie hier obendrein.

 

Den männlichen Hauptpart spielt Ivan Rassimov, wir wissen alle, wer das ist. Im selben Jahr versuchte er sich in zwei weiteren Erotikfilmen unter der Regie von Joe D’Amato, und auch wenn sein Part in „Emanuela – Dein wilder Erdbeermund“ natürlich wichtig ist, hätte eine Verkürzung seiner Szenen dem Film nicht schlecht getan. Die meisten seiner Szenen bringen die Story in keinster Weise voran. An dieser Stelle auch eine Warnung an die Filmfans, die dem Erotikfilm nicht so zugetan sind, denn die werden Paolo Coetis Film wohl schlicht langweilig finden.

 

Apropos Verkürzung, die Donau-DVD bietet die ursprüngliche italienische Originalkinofassung – mit anscheinend nur einer Ausnahme. Trotz der 4 Minuten längeren Laufzeit der italienischen DVD konnte ich da nur einen Schnitt entdecken, nämlich eine Verkürzung der Masturbationsszene (Screenshot 11), die in der deutschen Fassung um ein paar explizitere Einstellungen im Unterleibsbereich erleichtert wurde. Das macht aber nur ein paar Sekunden Unterschied. Vielleicht eine unterschiedliche FpS-Geschwindigkeit? Denn ansonsten kann ich mir die „fehlenden“ vier Minuten nicht erklären.

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