Der Superbulle in der Formel 1 (DVD-Titel)
Der Rennfahrer Paolo Cortesi stirbt durch einen Sabotageakt. Obwohl die Mailänder Polizei zuständig ist, wird auch Nico Giraldi (Tomas Milian) auf den Fall angestzt. Zudem stiehlt sein Schwager einen Mercedes, in dessen Kofferraum eine Leiche liegt, die in Verbindung zu dem Mord an Cortesi steht. Giraldi deckt seinen Schwager, fliegt aber auf und wird vom Polizeidienst suspendiert, ausgerechnet wo er gerade in Geldnot ist, da seine Frau ein zweites Kind erwartet und zudem bereits ein Anschlag auf ihn erfolgt ist, weshalb er um die Sicherheit seiner Familie fürchtet.
Corbuccis zehnter und vorletzter Teil der Giraldi-Filme ist leider wieder eher in die Kategorie preiswerter Schnellschuss einzuordnen, was aber nicht bedeutet, dass er für Fans der Reihe nicht sehenswert ist. Ich persönlich fand ihn jedoch eher langweilig, einige Szenen sind zu lang, zudem fehlt eine klare Linie. Die Story schwankt zwischen recht ermüdender und zudem völlig unlogischer und planlos wirkender Ermittlungsarbeit und auf der anderen Seite mal ganz ordentlicher, dann aber wieder völlig abgedroschener Comedy. Dazwischen eine Herzschmerzszene, Giraldi sitzt in seinem Auto vor seinem Haus und traut sich nicht nach Hause, weil er wegen seiner Suspendierung keine Zukunftsperspektive mehr sieht, seine schwangere Frau kommt herunter, er weint, sie tröstet ihn, küsst ihm das Näschen, kotz...
Aber es gibt selbstverständlich auch Sehenswertes, so erfährt man, was eigentlich hinter den Ohrfeigen für Venticello (Bombolo) steckt.
Gargiulo (Massimo Vanni) wird von Giraldi in seine Wohnung vorgeschickt, um in sämtlichen Räumen die Lichter anzuknipsen und die Klospülung zu ziehen – falls eine Bombe deponiert wurde.
Neben Dagmar Lassander gibt es kurze Gastspiele von Licinia Lentini und Isabel Russinova.
Tomas Milian legt in einem Aerobic-Studio eine denkwürdige Tanznummer hin, Zeitlupe inbegriffen.
Abgesehen von einer recht guten Verfolgungsjagd am Ende des Films bekommt man von „Formel Eins“ allerdings nicht viel mehr zu sehen als ein paar Archivaufnahmen.
Für den Soundtrack ist hier Fabio Frizzi am Start.
Folgt Bruno Corbucci seiner Linie, dass ein solider Teil der Serie immer einem schwächer produziertem Beitrag folgt, müsste ja nun anschließend wieder ein Kracher kommen, aber...man wird sehen.
Die deutsche DVD von Savoy Film, diesmal in sehr guter Bildqualität, deutscher und italienischer Ton (ohne Untertitel), aber wieder verkackt. Da hat man das ungekürzte italienische Master, schneidet dies aber auf die alte Kinofassung zurecht, da man kein Geld (oder keine Lust) hat, ein paar Szenen zu untertiteln oder gar nachzusynchronisieren. Die fehlenden Szenen, immerhin 9 Minuten, findet man im Bonusmaterial als Deleted Scenes, in Italienisch, natürlich auch ohne Untertitel.
Neuste Kommentare
Gerald Kuklinski
26. Juli, 2022 | #
Danke für die Info :-)
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Bezüglich der deutschen VHS: Keine Ahnung, ob's verschiedene Auflagen gibt, aber meine läuft 105 Minuten (wie die spanische DVD),...
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Hallo Gerald,
falls Du von der geplanten Dorado-BD tatsächlich nochmal was hörst, wäre es toll, wenn Du es hier kund tust. Ich hab...
Jan
15. Februar, 2022 | #
@Richard: Ihr wurde aus dem Nichts heraus eine Weltkarriere zu Füßen gelegt, aber sie stand sich selbst im Weg. Guy Hamilton...
Thomas Hortian
21. Januar, 2022 | #
Gerade gesehen, in der neuen deutschen Synchro (die man als passend und deshalb gelungen betrachten kann), hat mir richtig gut gefallen....
Stephan
29. September, 2021 | #
"Adrian Hoven (...), der just in Berlin zusammen mit Schauspieler Michel Lemoine die Aquila Film gegründet hatte."
Mit Aquila hatte...