Alta tensione - Il gioco (TV-Serie)
Lehrerin Diana Berti (Alessandra Acciai) tritt ihren ersten Job an, als Lehrerin für italienische Literatur an der Privatschule des lange verstorbenen Professor Stuz. Diana ist vorbelastet durch eine frühere Vergewaltigung und psychische Probleme. An der Schule entdeckt sie in den Aufzeichnungen einer schriftstellerisch begabten Schülerin Hinweise auf „Il Gioco“ (Das Spiel), geschrieben mit einem „k“, „Il Gioko.“ Als sie versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat, erfährt sie vom Selbstmord ihrer Vorgängerin und, die Schüler, zu denen sie zunächst ein freundschaftliches Verhältnis hatte, beginnen sich feindselig zu verhalten. Doch wer wird Diana angesichts ihrer Vorgeschichte glauben, und was haben die Schüler mit ihr vor?
Für die Reihe “Alta tensione“ drehte Lamberto Bava diesen TV-Film 1989 in Pisa. Für mich persönlich funktioniert dieser Beitrag wesentlich besser als andere TV-Versuche Bavas. Er verzichtet hier auf Effektspielereien, die zum Beispiel in „Il Maestro del Terrore“ eher absurd komisch wirkten, und mit der Story begibt er sich auf Bava-sicheren Boden: die lieben Kinderchen und die bösen Dinge zu denen sie fähig sind, ohne sich irgendeiner Schuld bewusst zu sein.
Die Spannung hält die ganzen 94 Minuten durch, wozu auch Simon Boswell mit einem unheimlichen Score beiträgt.
Den Boden des Absurden beschreitet Bava dann aber doch noch mit einer Rückblende auf Dianas Vergewaltigung, indem er die 24-jährige Alessandra Acciai in ein Kinderkleid steckt, mit niedlich geflochtenen Zöpfen, die Täter bizarr kostümiert, aber das funktioniert sogar, und wer will schon wirklich eine Kindervergewaltigung sehen.
Als Schuldirektorin sehen wir Daria Nicolodi, und obwohl man sich fragt, ob die Direktorin in dem ganzen mit drin steckt, eine eher unauffällige Performance.
Die jugendlichen Darsteller sind überzeugend. Ein wenig zu viel 80er-Jahre-Flair bieten deren Schuluniformen, längsgestreift und mit Schulterpolstern sieht es aus, als hätte man die Kinder in ausgesprochen hässlich gemusterte Säcke gesteckt.
Ein Meisterwerk ist „School of Terror“ zwar nicht aber ein durchaus gelungener TV-Thriller. Bavas dritten Beitrag für „Alta Tensione“, die Episode „Testimone Oculare“ mit Barbara Cupisti kann ich erst mal nicht besprechen, weil es dafür anscheinend keine Untertitel in Englisch gibt, und bei dem vierten Film dieser Reihe scheint es sich um „Truffa Finale“ von Joel Séria zu handeln, für den es nicht mal einen Eintrag auf imdb oder ofdb gibt. Das gilt wohl allerdings für so einige von dessen Filmen, die anscheinend ganz gerne mal von der Filmgeschichte vergessen werden.
Neuste Kommentare
Gerald Kuklinski
26. Juli, 2022 | #
Danke für die Info :-)
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Bezüglich der deutschen VHS: Keine Ahnung, ob's verschiedene Auflagen gibt, aber meine läuft 105 Minuten (wie die spanische DVD),...
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Hallo Gerald,
falls Du von der geplanten Dorado-BD tatsächlich nochmal was hörst, wäre es toll, wenn Du es hier kund tust. Ich hab...
Jan
15. Februar, 2022 | #
@Richard: Ihr wurde aus dem Nichts heraus eine Weltkarriere zu Füßen gelegt, aber sie stand sich selbst im Weg. Guy Hamilton...
Thomas Hortian
21. Januar, 2022 | #
Gerade gesehen, in der neuen deutschen Synchro (die man als passend und deshalb gelungen betrachten kann), hat mir richtig gut gefallen....
Stephan
29. September, 2021 | #
"Adrian Hoven (...), der just in Berlin zusammen mit Schauspieler Michel Lemoine die Aquila Film gegründet hatte."
Mit Aquila hatte...