Folterzug der geschändeten Frauen

Frankreich | Spanien, 1977

Originaltitel:

Train spécial pour SS

Alternativtitel:

Tren especial para Hitler (ESP)

Train spécial pour Hitler (FRA)

Special Train for Hitler (GBR)

SS il treno del piacere (ITA)

Carne Especial para o III Reich (POR)

Captive Women 5: Mistresses of the 3rd Reich (USA)

Hitler's Last Train (USA)

Love Train for SS

Helltrain

Regisseur:

Alain Payet

Inhalt

Mit der Absolution des Führers setzt SS-Sturmführer Kramer (Frank Braña) eine bizarre Idee in die Tat um. Da man den an der Front kämpfenden Soldaten Abwechslung verschaffen möchte, funktioniert er einen kompletten Zug als edles Bordell um. Als Leiterin dieses fahrenden Freudenhauses agiert Ingrid Schüler (Monica Swinn), die dafür sorgen soll, dass der Betrieb ohne Komplikationen funktioniert. Die zahlreichen rekrutierten Frauen entgehen mit dieser Tätigkeit einer Deportation in Konzentrationslager und somit dem sicheren Tod. Was sie jedoch unter der strengen Aufseherin erleben müssen reicht von Züchtigung bis Vergewaltigung, falls die Soldaten nicht zufriedenstellend bedient werden...

Autor

Prisma

Review

Regisseur Alain Payet, der sowohl eine beeindruckend lange, als auch einseitige Liste an Regie-Arbeiten vorzuweisen hat, lieferte mit "Folterzug der geschändeten Frauen" einen recht herkömmlichen Film für ganz spezielle Eisenbahnfreunde, der seinen Weg unter eindeutiger Flagge in einer Art Kollisionskurs mit dem Nirgendwo nimmt. Derartige Beiträge, die sich mit Themen des Dritten Reiches beschäftigten, weisen in der Regel immense Qualitätsunterschiede auf und auch hier ist es nicht anders, da man eigentlich nur einen verkappten Sexfilm aufgetischt bekommt, der sich den Luxus von Zündstoff so gut wie vollkommen aufspart. Eine simple Geschichte, willige Darstellerinnen, platte Dialoge und wahllos aneinandergereihte Sequenzen wurden in einen Zug gestopft, in der Hoffnung, dass sich dieses Vehikel von alleine ins Ziel fährt.

 

Ohne nennenswerte Finessen, Höhepunkte außerhalb der Zugabteile oder drastische Schauwerte, verlässt sich die Regie ausschließlich auf die willigen Darstellerinnen, die es wohl schon besorgen werden und genau in diesem Zusammenhang wird man daher nicht enttäuscht werden, da der Hafer in diesem Express sehr stark zu stechen scheint. »Ich führe keinen Zug von Prostituierten!« Dies ist nur eine der Aussagen der belgischen Hauptdarstellerin Monica Swinn, die sich definitiv als falsch erweisen wird und überhaupt nimmt man ihr die Offiziersrolle kaum ab, da von Vehemenz über Unerbittlichkeit bis hin zu darstellerischen Kapazitäten alles fehlt, was das Herz sonst begehrt. Ihr Begehren bleibt also unterm Strich, es mit so vielen Passagieren wie möglich im Zug zu treiben, dabei ist sie in der Auswahl ihrer Partner und Gespielinnen alles andere als kleinlich.

 

Kernthemen wie Dekadenz, sexuelle Ausschweifungen, Qual, Folter und Erniedrigung werden unter Payet nur halbherzig aufgegriffen, von den Darstellern mittelmäßig präsentiert, folglich gibt es für genusssüchtige Zuschauer effektiv zu wenig zu sehen, sodass man diesen Beitrag schnell in durchschnittliche Kategorien abschiebt, falls man wohlwollend gesinnt ist. Sex-Gerangel dominiert den Verlauf eigentlich zu jedem Zeitpunkt, leider wurde weniger Wert auf ästhetische, als auf mechanische Aspekte gelegt und die manchmal traumhaft schöne Musik versucht diese Szenen vom Fließband mutig aufzuwerten. Gut, was war eigentlich auch zu erwarten, fragt man sich, doch dann fällt einem wieder der vielversprechende deutsche Titel ein, der sich eben nicht bewahrheitet, folglich eine gute Portion Enttäuschung hervorruft.

 

Darstellerisch erlebt man wie gesagt höchstens die dritte Garnitur, Monica Swinn wirkt schlampig, und das leider im negativen Sinne, ein paar Damen sind ganz nett anzusehen, außerdem ist der Auftritt der Spanierin Sandra Mozarowsky ganz interessant, da man sie hier bereits in einem ihrer letzten Auftritte vor ihrem frühen und mysteriösen Tod sieht. Ein bekanntes Gesicht liefert noch Frank Braña, ansonsten bewegt sich alles im unspektakulären, respektive laienhaften Rahmen. Erfreulich ist es schließlich nach etwas zu viel Leerlauf, dass die Zugfahrt zu späteren Zeitpunkten doch noch an Tempo zulegen wird, etwas Action und Dramatik im dilettantischen Gewand forcieren die Aufmerksamkeit und am bitteren Ende gewährt Regisseur Alain Payet dem Zuschauer letztlich nur eine einzige Gewissheit, nämlich dass es in diesem Zug tatsächlich jeder mit jedem getrieben hat. Ist ja immerhin auch etwas!

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Prisma

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