Heiße Hölle Erotik

Frankreich, 1972

Originaltitel:

Endless Night

Alternativtitel:

Durch die Hölle

Regisseur:

Philippe Brottet

Inhalt

Yves wächst bei seiner attraktiven blonden Tante auf. Ihre Affären und der Umgang mit seiner erwachenden Sexualität lassen ihn zum Voyeur werden, und die Ermordung seiner Stiefmutter durch deren brutalen Ehemann fügt eine gewalttätige Komponente seiner zukünftigen sexuellen Ausrichtung hinzu. Und so wird Yves zum Spanner, inszeniert später selbst voyeuristische Szenarien für seine Eigenbedürfnisse und wird schließlich zum Mörder.

Review

Nur wenig ist über den Regisseur Yves Brottet und diese Regiearbeit bekannt, so werde ich nur ganz kurz auf den Inhalt dieser Blu-ray-Veröffentlichung aus dem Hause X-Rated eingehen.

 

Im Report-Stil wird die (angeblich wahre) Geschichte eines Mannes erzählt, der durch Kindheitserlebnisse zum impotenten Voyeur und später zum mehrfachen Mörder wird. Als Erzähler fungieren eine Studienfreundin von Yves und ein Psychologe, bei dem sie angesichts eines bevorstehenden Mordprozesses und der Frage der Schuldfähigkeit Rat sucht. Der Off-Kommentar besteht hauptsächlich aus den psychologischen Kommentaren des „Fachmanns“ und Szenarien aus Yves Leben, Nacherzählt von dessen Freundin. Über Sinn und Unsinn der fachmännischen Hintergründe kann man sicher streiten, es gelingt dem Drehbuch jedoch, das ganze glaubhaft zu schildern.

 

Im Grunde ist „Durch die Hölle“ trotz eines arg in die Länge gezogenen Anfangs eine Überraschung, denn es gelingt diesem Film trotz offensichtlicher Schwächen, den Zuschauer zu fesseln. Zu den Schwächen gehören viele Laiendarsteller, Statisten, die – offenbar aufgrund unfreiwilliger Verwendung – ständig in die Kamera schauen und nicht immer gelungene erotische Szenen. Zu den Stärken kann man neben der Geschichte ein paar interessante Striptease-Darbietungen zählen und ohne wenn und aber die gelungene Musikauswahl, die aus verschiedenen Quellen und nicht von einem Einzelkomponisten zu stammen scheint. Zumindest entsteht dieser Eindruck.

 

Bekannte Gesichter konnte ich Drei ausmachen: die auch im Vorspann genannte Alice Arno, die zeigt, wie man einen Flipper richtig bedient. No Zwei und Drei sind die Kleinwüchsigen auf Yves Anwesen, den Glatzköpfigen kennt man aus der Partyszene von Francos „Necronomicon – Geträumte Sünden“, den anderen aus diversen Sandalenfilmen. Beiden kann ich allerdings keine Namen zuordnen. Bei den weiblichen Darstellern scheint es sich bei nicht wenigen um Zufallsbekanntschaften vom Place de Pigalle zu handeln.

 

X-Rated hat diesem Kleinod einen ansehnlichen HD-Transfer spendiert, der nur selten gekünstelt daherkommt, wofür ich nach der kurz zuvor erfolgten Sichtung der beiden Franco-Fu Man Chu-Filme von Blue Underground sehr dankbar war. Als Bonusfilm findet sich auf derselben X-Rated Disc „Die perverse Gräfin“, eine HD-Abtastung der Langfassung von Jess Francos „Comtesse Perverse.“ Auf einer Extra-DVD befindet sich zusätzlich ein Repack von Jean-Marie Pallardys „Sabine S. - Durch Liebe weg vom Stoff“ mit Karin Schubert. Insgesamt also ein durchaus lohnendes Filmpaket.

Links

OFDb
IMDb

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