A Whisper in the Dark

Italien, 1976

Originaltitel:

Un sussuro nel buio

Alternativtitel:

Un sussuro en la oscuridad (SPA)

Shedio Extontoseos (GR)

Inhalt

Die Eheleute Alex und Camilla leben zusammen mit ihren drei Kindern und der französischen Gouvernante Francoise in ihrer schmucken, abgelegenen Villa. Und natürlich mit Luca, dem imaginären Freund ihres elfjährigen Sohnes Martino. Als die Eltern Martino klarzumachen versuchen, dass Luca nur in dessen Phantasie existiert, mehren sich seltsame Vorkommnisse, die gewisse Zweifel daran entstehen lassen, ob dem tatsächlich so ist... 

Review

Eine Kamerafahrt bei Morgendämmerung durch einen gespenstischen Park hin zu einer im Nebel liegenden Villa. Dazu das von Pino Donnagio komponierte Main Theme - wunderschön spooky.

 

Dies ist er also. Der Auftakt zu einem Film, der für die einen ein prächtig subtiles, elegant inszeniertes Familien-/Gespensterdrama ist; für die anderen jedoch nur ein extrem langatmiger Gruselfilm, der so ziemlich alle Haunted House-Freuden (und Schrecken) schuldig bleibt.

Auf der IMDB ist gut abzulesen, wie sehr Marcello Aliprandis UN SUSSURRO NEL BUIO (aka A WHISPER IN THE DARK) die Gemeinde spaltet. Da gibt es zwischen Himmel und Hölle, Höchstpunktzahl und Bodensatz nichts. Entweder man nimmt diesen Film als subtiles Meisterwerk wahr...- oder eben als langweiligen Stinker.

 

Für mich persönlich war diese Geschichte um ein imaginäres -oder tatsächlich gespenstisches- Kind im Hause einer reichen Familie in seiner ersten Stunde ebenfalls eine harte Geduldsprobe. Die "übernatürlichen" Szenen sind äußerst rar gesät; und wenn sie sich einmal andeuten, dann doch nur so zaghaft und vage, dass man sich nicht einmal sicher ist, ob sie nun tatsächlich übernatürlich sind oder nicht. Wenn man einen Spukhausfilm erwartet, ist dies definitiv zu wenig.

 

Liest man UN SUSSURRO NEL BUIO jedoch als Drama getarnte Gespenstergeschichte - oder besser noch - als Gespenstergeschichte getarntes Drama, dann bekommt dieser Film plötzlich eine ganz andere Qualität.

 

Nach besagter Stunde wird die Spannungsschraube so oder so ein bisschen angezogen. Kurz nach einem für Schauwerte sorgenden, weil als venezianischer Maskenball aufgezogenen Kindergeburtstag kommt es zu einem Todesfall, der den Plot kurzzeitig in die Psychothrillerecke drängt; bevor es im letzten Drittel dann wieder vermehrt zu den kleinen, gespenstischen, aber alles in allem sehr subtil gestalteten Szenen kommt.

 

Das Finale wiederum ist völlig unaufgeregt: Kein Grauen bricht sich plötzlich Bahn. Keine böse Überraschung, die kurz vor Schluss dem Zuschauer noch aufgelauert hätte. Der Film klingt einfach aus.

 

Doch die Schlusssequenz -die hier großartig labile Nathalie Delon (die Ex-Frau von Alain) allein (oder doch nicht allein?) an einem Frühstückstisch - berührt und beunruhigt irgendwie... zugleich.

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