Emanuelle und Lolita

Frankreich | Italien, 1978

Originaltitel:

Emanuelle e Lolita

Alternativtitel:

She's Seventeen and Anxious (GBR)

Regisseur:

Henri Sala

Kamera:

Denis Lenoir

Inhalt

Willkommen an Bord von Sleaze-Airlines. Heute fliegt unser Bums-Bomber nach Sri Lanka. An Bord die schöne Geschäftsfrau Emanuelle, die kein Problem damit hat, mit vollem Körpereinsatz einen für sie günstigen Vertragsabschluss zu erreichen. Flugzeug verpasst? Egal, der nächstliegende Hubschrauberpilot wird vereinnahmt. Konkurrenten beim Rennen um einen erfolgreichen Abschluss? Gibt es nicht - Charme, gutes Aussehen und ein hinreißender Körper erzeugen schnell die gewünschten Ergebnisse. Nur die kleine Thiwa funkt da ein bisschen quer. Thiwa möchte so sein wie Emanuelle, und mit ihrem Kleinmädchenaussehen und dem Körper einer erwachsenen Frau hätte sie auch alle Chancen dies zu erreichen. Allerdings hat Thiwa, die von Emanuelle wegen ihrer Kindlichkeit nur Lolita genannt wird, auch das Gemüt einer sechsjährigen. Der Liebhaber von Emanuelle? Meiner! Die schicken Klamotten? Haben will! Emanuelle geht fort? Ich will nicht dass Du gehst *quengel zeter mecker*. Die Nervensäge entpuppt sich sowohl geschäftlich wie auch filmlisch als rechtes Problem …

Autor

Maulwurf

Review

Sind wir mal ehrlich: Rein inhaltlich ist EMANUELLE UND LOLITA ziemlicher Quatsch. Die erfolgreiche Geschäftsfrau, die ihre Verträge mit ihren Körpersäften unterzeichnet, und dies bevorzugt in exotischer Umgebung macht, das war 1976 vielleicht noch trendig, heute ist es eher kalter Kaffee. Nervzwerg Lolita tut dem Film noch viel schlechter und reizt zu einem ernsthaften Flirt mit der Vorspultaste. Da haben Filme wie BLACK EMANUELLE 2. TEIL oder LAURA erheblich mehr Niveau und auch die schöneren Bilder. Gerade an diese beiden musste ich nämlich öfters denken – Wie durchdacht doch in diesen beiden Filmen die Charaktere scheinen, wie außerordentlich die Kamera dahingleitet, und wie ansprechend die Erotikszenen gefilmt sind.

 

Bei EMANUELLE UND LOLITA hingegen sind die Charaktere Pappnasen ohne tieferen Sinn, die Kamera ist unauffällig und wirkt manchmal sogar leicht daneben (wobei ich nicht weiß, ob das nicht auch am Bildausschnitt der deutschen DVD liegen kann), und die Erotik ist nur in den seltensten Fällen wirklich prickelnd. Thiwa Yuporn, die an den Fingern von Richard Darbois leckt, Nieves Navarro und Philippe Gasté in einem Pool im Keller einer Bar, das ist aufregend und sinnlich gemacht. Überhaupt veredelt Nieves Navarro wie meistens ihre Filme allein durch ihre Anwesenheit und ihren Charme, von ihrer natürlichen Ausstrahlung und Erotik ganz zu schweigen. Da wirkt die Liebesszene mit Richard Darbois hinter einem Moskitonetz stärker als alles andere Rumgezappel zusammengenommen. Peinlicher Höhepunkt ist dann die Schlussszene mit Nieves Navarro und Thiwa Yuporn, die an Hektik und Nervosität kaum noch zu überbieten ist. Erotik? Sinnlichkeit? Fehlanzeige …

 

Dass der Film trotzdem halbwegs bei der Stange hält verdankt er eigentlich nur den Darstellern. Thiwa Yuporn erweist sich als echtes Naturtalent, und ihre kindlich-aufdringliche Art reizt mehr als einmal zum Fremdschämen. Eine Lolita, die ihre kindlichen Reize bewusst einsetzt um ältere Männer zu betören? Nein, eher ein kleines Kind im Körper einer Frau, welches unbedingt so sein möchte wie das große Vorbild. Aber so natürlich und überzeugend dargebracht, dass Rolle und Darsteller schnell verwechselt einmal werden können. Hoffen wir mal das Beste, dass die echte Thiwa nicht so eine Nervensäge war wie ihr Filmcharakter.

 

Auch die Herren machen ihre Sache gut. Richard Darbois als Pilot Bob, der sich, typisch männlich, einbildet mehr als für nur eine Nacht gut gewesen zu sein, und Philippe Gasté als Frank, der bei Emanuelle so gerne zum Schuss kommen möchte, und niemals erfahren wird, wie sehr er über den Tisch gezogen wurde; beide sind sympathisch und überzeugend. Aber in der Gesamtsicht langt das halt nicht für mehr als ein Na ja. Zu sehr nervt Thiwa mit ihrer Impertinenz, und zu langweilig ist die Fotografie. Nicht einmal an den Schönheiten Sri Lankas kann sich der Zuschauer ergötzen, und wenn weder der softe Sex noch die Atmosphäre passen wollen, dann hat es fürwahr wenig Gründe sich einen Softsexer anzuschauen …

Autor

Maulwurf

Links

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