Kommissar X - Drei blaue Panther

Kanada | Deutschland | Italien, 1968

Originaltitel:

Kommissar X - Drei blaue Panther

Alternativtitel:

Tres panteras azules (ESP)

Commissaire X - Trois panthères bleues (FRA)

Gangsters per un massacro (ITA)

Comissário X: 3 Panteras Azuis (POR)

Kill Panther Kill (USA)

Deutsche Erstaufführung:

04. April 1968

Inhalt

Ein Gefangenen-Transport wird überfallen, bei dem alle Polizisten getötet werden. Smokey (Gianfranco Parolini) und Anthony (Siegfried Rauch) sind für diesen Überfall verantwortlich, denn sie wollen den Insassen Arthur Tracey (Franco Fantasia) befreien, der einst Juwelen im Wert von 3 Millionen Dollar gestohlen, und diese seinem Zwillingsbruder Robert zur Aufbewahrung übergeben hatte. Als die Verbrecher die heiße Ware einfordern, weigert sich Robert Tracey jedoch, sie auszuhändigen, und er wird wenig später auf der EXPO in Montréal ermordet aufgefunden. Sein Bruder, der ihn kaltblütig umgebracht hat, schlüpft ab sofort in dessen Rolle. Mit der Aufklärung des Falles wurde Kommissar X (Tony Kendall) von einer Versicherung beauftragt, und er findet die Beute schließlich in einer indianischen Skulptur, genannt "Die drei blauen Panther". Die Bande droht inzwischen, Traceys Witwe Elisabeth (Erika Blanc) zu töten, falls sie die Juwelen nicht bekommt...

Autor

Prisma

Review

Die "Kommissar X"- Reihe brachte es zwischen 1965 bis 1971 auf beachtliche sieben Beiträge, die trotz unterschiedlicher Regisseure stets einen hohen Wiedererkennungswert vermitteln können. "Kommissar X – Drei blaue Panther" lag 1967 als bereits fünfter Film der Serie in Gianfranco Parolinis Händen, der unter dem Pseudonym Frank Kramer inszenierte. Alles in allem kam ein wirklich solider Beitrag zustande, der - wie es bei allen Filmen der Reihe üblich ist - im Besonderen durch seine Schauplätze überzeugt, und vor allem durch die beeindruckenden Bilder der EXPO Montréal eine ganz besondere Atmosphäre vermittelt. Der Produktion fehlt es nicht an Spannung, Action und Flair, stellt sich daher insgesamt als gelungene Unterhaltung in turbulenten Sphären heraus. Natürlich dürfen flotte Sprüche und diverse Humor-Einlagen nicht fehlen, und in diesem Zusammenhang spielt sich alles im angemessenen Rahmen ab.

 

Vielleicht mutet das Ganze hin und wieder doch sehr abgedroschen an und vermittelt den Eindruck eines zu inflationären Einsatzes. Aber geschenkt, was wäre "Kommissar X" schon ohne seine typischen Attribute und Charakteristika, die ja letztlich ein nahezu unwiderstehliches Markenzeichen darstellen. Der Fall an sich ist eigentlich wenig einfallsreich, beziehungsweise wenig ausgekocht, doch einige Kehrtwendungen und Überraschungen lassen die Geschichte letztlich raffiniert erscheinen, außerdem weiß das Finale trotz einer anständigen Portion Vorhersehbarkeit wirklich zu überzeugen. Neben der mittlerweile bekannten und beliebten Stammbesetzung geben sich etliche gerne gesehene internationale Stars die Ehre, und solche die es vielleicht gerne gewesen wären, helfen im Endeffekt sehr tatkräftig dabei mit, dieses kurzweilige Spektakel zu dem zu machen, was es von vorne herein zu versprechen versucht.

 

Der Titelheld bekommt von Tony Kendall einen guten Schliff, wirkt wie gewöhnlich überzeugend, und es ist eigentlich durchgehend klar, dass kein noch so schlimmer Verbrecher ihm etwas anhaben könnte. Das nimmt natürlich eine nicht unerhebliche Portion Thrill, wirkt jedoch erforderlich, da ein Herr seines Kalibers über den Dingen zu stehen hat, was er auch stets tut. Mit Brad Harris hat man einen guten Kontrast zu ihm, da die beiden sich gegenseitig brauchen, dabei aber meistens wie Hund und Katze wirken. Brad Harris stellt schon eine imposante Erscheinung dar, und er wirkt bei allem was er tut sehr authentisch. Mit der erweiterten Besetzung bekommt man es quasi mit einer zusammen gewürfelten, halben Edgar Wallace-Besetzung zu tun. Corny Collins hatte es seitdem offenbar nicht konsequent genug gelernt, sich aus dem Klischee der Schutzbedürftigen zu befreien. An ihrem Schauspiel ist jedoch nichts auszusetzen, und obwohl sie zu jener Zeit ein bereits seltener Gast im Kino war, ist sie immer gerne gesehen, wenngleich hin und wieder etwas Eintönigkeit aufkommen möchte.

 

Dies mag sicherlich an der schlagfertigen Konkurrenz liegen, denn dort werden ganz andere Akzente gesetzt. Hannelore Auer spielt bestimmt nicht meisterhaft, aber ihre Leistung wirkt wenigstens spontan und erfrischend. Die umwerfende Erika Blanc hingegen stellt alles wieder deutlicher in den Schatten, denn die schöne Italienerin hat nicht nur die beste weibliche Rolle inne, sondern überzeugt einen Tick mehr durch die Differenzierungstaktik ihres Charakters. Siegfried Rauch und Franco Fantasia runden das Geschehen auf der anderen Seite des Gesetzes sehr gut ab, nur Erwin Strahl blieb in seiner kleineren Rolle ziemlich unscheinbar. Teil Nummer 5 der Die"Kommissar X"- Reihe ist ein aussagekräftiger stilistisch einwandfreier und letztlich einfach ein sehr kurzweiliger Genre-Repräsentant geworden, der über die volle Distanz eine gelungene Atmosphäre vermittelt und innerhalb der Serie für sich beanspruchen kann, einer der stärkeren Beiträge geworden zu sein.

Autor

Prisma

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