Emanuelle y el imperio de las pasiones (ESP)
Emanuelle y el imperio de las pasiones (FRA)
Black Emanuelle in Afrika
Hemmungslose Emanuela
Sklavencamp der wilden Mädchen
Emanuelle and the Girls of Madame Claude
Emanuelle and the White Slave Trade
Die Journalistin, Emanuelle, ist in Nairobi unterwegs, um Georgio Rivetti zu interviewen. Da unvorhergesehene Komplikationen auftreten, beschließt sie mithilfe von Prinz Assani an Rivetti ranzukommen. Als Emanuelle den Prinzen am Flughafen in Empfang nimmt, fällt ihr ein ominöser Mann, der Mädchenhändler Francis Harley, auf. Das duftet natürlich nach journalistischen Zündstoff, aber auch nach mächtig viel Ärger, denn die wackere Reporterin muss sich ja unbedingt als Luxusprostituierte in die um Harley wirkende Mädchenhändler-Organisation einschleusen.
„Sklavenmarkt der weißen Mädchen“ transportiert einen kurzweiligen Afrikaeinsatz der pfiffigen Reporterin, Emanuelle, die wieder einmal emsig die Männerhormone in Wallung bringt. Der Sexgehalt kommt demnach nicht zu kurz und demonstriert sich erwartungsgemäß als ein wichtiger Faktor des Films. Zwischen sexuellen Eskapaden und der Recherche nach einem mysteriösen Fremden, führt unsere kleine Afrika-Tour obendrein in den Nairobi-Nationalpark, sodass wir mit schönen Bildern (teils Archivmaterial) versorgt werden. Leider verlässt der Film relativ früh den schwarzen Kontinent, um seinen Schauplatz in die USA zu verlegen. Mit der Ankunft in Amiland schmälern sich einhergehend die Außenaufnahmen, da die Handlungsstränge überwiegend in geschlossenen Räumlichkeiten verwurzelt sind. Fortan regiert Emanuelles Suche nach den nötigen Beweisen, um die Strippenzieher eines Mädchenhändlerrings zu belasten. Dabei werden dem Zuschauer nur kleine Einblicke in die Mädchenhändlerszene und deren betuchten Kundenstamm gewährt, folglich wird der (im Film angesprochene) politische Machtmissbrauch nur am Rande behandelt
Während Emanuelles Ermittlungen spielen sich die Charaktere, Madame Claude (Gota Gobert) und Stefan (Nicola D'Eramo), besonders in den Vordergrund. Zweitgenannter sorgt obendrein für den amüsanten Teil des Films, denn Madame Claudes „rechte Hand“ ist ein Transvestit mit fundierten Kampfsportkenntnissen. Und wehe wenn Stefan sein spezielles Selbstverteidigungs-Repertoire abruft, dann ist in und vor der Glotze für Bambule gesorgt.
Neben Dragqueen-Action und Fratzengeballer darf natürlich der bösewichtige Oberhalunke, Gabriele Tinti, nicht fehlen. Der 1931 in Molinella als Gastone Tinti geborene Gabriele Tinti agierte 1975 („Black Emanuelle“) erstmals gemeinsam mit Laura Gemser in vertikaler wie horizontaler Lage vor der Kamera. Eine Konstellation aus der sich eine innige Beziehung entwickelte, die eine Eheschließung folgen ließ. Der schlagartige Ruhm, der Laura Gemser aufgrund ihrer ersten Emanuelle Interpretation zuteil wurde, beförderte sie einhergehend zum Aushängeschild des italienischen Sexploitationfilms. Eine exotische Schönheit, die an eine moderne Mata Hari erinnert und mit ihrer geheimnisvollen sowie faszinierenden Aura zu einer einzigartigen Persönlichkeit avancierte. Die Faszination dieser charismatischen Erscheinung konnte durch die musikalischen Untermalungen der „Black Emanuelle-Filme“ zusätzlich gestärkt werden. Schließlich besitzen diese grandiosen Tondichtungen die Fähigkeiten sich einerseits einem bestimmten Schema unterzuordnen und andererseits als treibende Kraft (wie z. B. „Make love on the wing“, Titelmelodie aus „Nackt unter Kannibalen“) zu dominieren. „Sklavenmarkt der weißen Mädchen“ liefert einen am Discosound sowie Easy Listening orientierten Score, dessen Kompositionen „Sweet Disco Funky“, „Run Cheetah, Run“ und „Red Room“ als markante Ohrwürmer walten, die der Rezipient als Teil eines untrennbaren audiovisuellen Bündnis begreifen kann.
Fazit: „Sklavenmarkt der weißen Mädchen“ gehört zwar lang nicht zur Speerspitze italienischer Sexploitation, aber was unter dem Strich bleibt, ist ein unterhaltsames und schmieriges BE-Vehikel, in dem die Reflektorfigur, Emanuelle, stets besonnen und durchweg sexy zu Werke geht.
Der Film wurde im Februar 2014 erstmals in Deutschland auf DVD veröffentlicht. Die zuerst erschienene DVD von Motion Picture beinhaltet die deutsche Kinofassung. Die folgende X-Rated Veröffentlichung bietet (neben der deutschen Kinoversion) die ungekürzte, aber farblich sehr blasse, italienische Originalversion.
Neuste Kommentare
Gerald Kuklinski
26. Juli, 2022 | #
Danke für die Info :-)
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Bezüglich der deutschen VHS: Keine Ahnung, ob's verschiedene Auflagen gibt, aber meine läuft 105 Minuten (wie die spanische DVD),...
Stephan
19. Juli, 2022 | #
Hallo Gerald,
falls Du von der geplanten Dorado-BD tatsächlich nochmal was hörst, wäre es toll, wenn Du es hier kund tust. Ich hab...
Jan
15. Februar, 2022 | #
@Richard: Ihr wurde aus dem Nichts heraus eine Weltkarriere zu Füßen gelegt, aber sie stand sich selbst im Weg. Guy Hamilton...
Thomas Hortian
21. Januar, 2022 | #
Gerade gesehen, in der neuen deutschen Synchro (die man als passend und deshalb gelungen betrachten kann), hat mir richtig gut gefallen....
Stephan
29. September, 2021 | #
"Adrian Hoven (...), der just in Berlin zusammen mit Schauspieler Michel Lemoine die Aquila Film gegründet hatte."
Mit Aquila hatte...