The Lustful Amazons

Frankreich, 1974

Originaltitel:

Maciste contre la reine des Amazones

Alternativtitel:

Amazon Golden Temple (USA)

Golden Temple Amazons (USA)

Karzan contro le donne dal seno nudo (ITA)

Les amazones de la luxure (FRA)

O hrysos naos ton Amazonon (GRC)

Tundra y el templo del sol (ESP)

Yuka (USA)

Regisseur:

Jesús Franco

Drehbuch:

Jesús Franco

Inhalt

Pygar (Roberts Woods) ist gerade aus dem Land der Amazonen zurückgekehrt und hat als Beweis Marcia (Chantal Broquet) parat, die ihm bei der Flucht geholfen hat. Er erzählt seinem Freund Maciste (Wal Davis) von der sexuellen Unersättlichkeit der Amazonen und einem verborgenen Schatz der Amazonen. Obwohl Maciste sich nicht für schnöden Reichtum interessiert, lockt ihn doch das Abenteuer und so begleitet er Pygar und Marcia zurück in den südamerikanischen Dschungel. Aber er läuft in eine Falle, denn die Amazonenkönigin (Alice Arno) erwartet ihn bereits. 

Review

Im Juni/Juli 1973 drehte Franco für Robert de Nesles Comptoir Français du Film Production (CFFP) mal wieder zwei Filme gleichzeitig, MACISTE CONTRE LA REINE DES AMAZONES (1974) und LES GLOUTONNES (1975), der ursprünglich den Titel LES EXPLOITS ÉROTIQUES DE MACISTE DANS L’ATLANTIDE getragen haben soll. Zu Letztem wird es aber eine Extra-Review geben, zumal Filmdatenbanken gern beide durcheinander würfeln. Aber da hat anscheinend nicht mal De Nesle durchgeblickt, denn MACISTE CONTRE LA REINE DES AMAZONES enthält im Titelvorspann einige Darstellerangaben, die lediglich auf LES GLOUTONNES zutreffen – oder gar nicht. 

 

Warum Robert de Nesle eine Dekade nach dem Dahinscheiden des Peplum-Genres sich ausgerechnet auf ein Maciste-Projekt einließ, darüber kann nur spekuliert werden. Stephen Thrower vermutet, und angesichts von de Nesles Charakter und Präferenzen ist das plausibel, dass dieser sich nur für die Aussicht auf nackte Amazonen interessierte und ihm der Rest egal war. Franco leider auch.

 

MACISTE CONTRE LA REINE DES AMAZONES ist einer dieser Filme, der sich selbst nicht ernst nimmt, bei dem alle Beteiligten sichtlich viel Spaß hatten, der Zuschauer aber eher befremdet auf der Strecke bleibt. Was Nacktszenen betrifft, wird ordentlich geliefert, aber immer mit einem Hang zur Komik. Das kann durchaus Spaß machen, wenn man in der richtigen Stimmung ist.

 

Im Gegensatz zum Nachfolger, der ebenfalls auf Madeira entstand, sieht man in Sachen Locations lediglich grüne Parks und ein paar Hütten. Die Darsteller kann der Zuschauer nicht selten beim kaum verhohlenen Grinsen erwischen. Es ist aber auch zum Lachen. Da wird Robert Woods als Pygar zum Sex mit Turia (Kali Hansa) genötigt, indem Alice Arno ihm dabei mit einem Lederriemen den Hintern versohlt. Maciste muss nach seiner Ankunft gar 32 Amazonen (also den ganzen Stamm ausgenommen der Eunuchen) beglücken. Nicht erklärt wird, warum einige der Damen den Sex mit ihm nicht überleben. Vielleicht Sofort-Syphilis?

 

Spätestens wenn wie aus dem Nichts ein Werwolf auftaucht – ähnlich überzeugend wie in Francos DIE NACHT DER OFFENEN SÄRGE (Drácula contra Frankenstein, 1972) – geben Sinn und Verstand den Löffel ab. Und dann wäre da noch der Kampf zwischen Maciste und der Amazonenkönigin, der den letzten Beweis darstellt, dass Franco nie vorhatte, einen Abenteuerfilm zu drehen, sondern eine Komödie.

 

 

Fazit: ganz lustig. Kurios ist, um wie viel besser der ungeplante, nebenher gedrehte Bastelfilm LES GLOUTONNES geworden ist. Darstellerin Chantal Broquet ist die sieben Jahre jüngere Schwester von Alice Arno (bürgerlicher Name Marie-France Broquet). Zwischen 1974 und 1976 wurde MACISTE CONTRE LA REINE DES AMAZONES mindestens in England, Frankreich und Italien im Kino gezeigt. Für eine deutsche Fassung unter dem Titel „Mädchen, die sich lieben lassen“ konnte ich keinen beweiskräftigen Nachweis finden. In der italienischen Fassung wurde Maciste in Karzan umgetauft. Datenbanken und Vorspann benennen Richard Bigotini, Francos Stieftochter Caroline Rivière und Pamela Stanford als Darsteller, diese tauchen aber nur in LES GLOUTONNES auf. In beiden Filmen wird Roger Sarbib als Darsteller genannt, er ist aber in keinem dabei. Sarbib spielt den Grafen im anschließend gedrehten OBSCENE MIRROR (Al otro lado del espejo, 1973).

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