La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa!

Erscheinungsart:

CD

Erscheinungsjahr

2007
  • Tracklist:

    Ritorno a Mompracem (Titoli)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! Ritorno a Mompracem (#2)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#2)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#3)

    Ritorno a Mompracem (#3)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#4)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#5)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#6)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#7)

    Ritorno a Momprqacem (#4)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#8)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#9)

    Ritorno a Mompracem (#5)

    La tigre è ancora viva: Sandokan alla ricossa! (#10)

    Ritorno a Mompracem (#6)

    Sweet Lady Blue Ritorno a Mompracem (#7)

    Ritorno a Mompracem (#8)

    Ritorno a Mompracem (Finale)

    Mompracem (Vocal)

    Sandokan Mompracem (Off vocal version) (Bonus track)

Sommer 1969, ein schöner Abend in der San Francisco Bay. Es ist warm, die Joints glühen, und die Menschen sind voll der Liebe und des Rausches. Alle sind glücklich und alle tanzen zu dieser unglaublichen Sitarmusik. Diese total irre hypnotische, eindringliche, tanzbare, intensive, indisch angehauchte Musik. Wer braucht da noch Ravi Shankar? Pass me the reefer, man, this is grooooooooovy …

 

Moment mal, da stimmt was nicht. Wir sind im Jahr 1977 in Italien, das Land wird vom Staatsterror erschüttert, die de Angelis-Brüder machen schreckliche Popmusik zu Filmen von Terence Hill und Bud Spencer, und Polizotteschi-Filme feiern fröhliche Urstände im Kino. Da passt was nicht …

 

Und was da nicht passt ist, dass die Musik zum zweiten Sandokan-Film ein entspanntes und groovendes Hippie-Flair liefert wie ich es seit den Doors nicht mehr oft gehört habe. Und die hatten keine Sitar dabei …

 

Obwohl dieser zweite Sandokan-Film nur im Fernsehen lief und nie eine Kinoauswertung erfuhr (auch wenn ein späterer Kinoeinsatz durchaus vorgesehen war, der aber wegen des mangelnden Erfolgs sowie des gleichzeitigen Triumphes von KRIEG DER STERNE nie stattfand), trotzdem ist die Musik allerfeinste Sahne geworden. Und vor allem reden wir hier nicht vom, von den de Angelis-Brüdern aus dieser Zeit sattsam bekannten, Popgeknödel, sondern es handelt sich zum allergrößten Teil tatsächlich um leicht aufgepeppte Sitarmusik, zu der sich ganz hervorragend träumen und vor allem auch tanzen lässt. Ein paar symphonische Abschnitte zwischen den orientalischen Stücken sorgen für reichlich Abwechslung, irgendwann muss ja auch mal der nächste Joint gedreht werden.

 

Denn obwohl das bekannte Problem eines Soundtracks, dass nämlich eine Melodie so oft wiederholt wird bis die Ohren beginnen abzufaulen, obwohl dieses Problem auch hier vorhanden ist, wird es doch mit einem ganz einfachen musikalischen Trick spielend umgangen: Die Abwechslung macht es! Jedes Stück klingt anders, bei dem einen kann man träumen, bei dem nächsten tanzen, und auch wenn das Thema immer gleich ist, hat man doch nie das Gefühl das Stück nun zum tausendsten Male zu hören. Stattdessen erwischt man sich dabei wie das Bein zuckt und dem Gehirn klare Befehle zum rhythmischen Bewegen gegeben werden.

 

Erst gegen Ende wird es de Angelis-typisch, wenn Track 21 klingt wie aus dem (damals) neuesten Bud Spencer-Heuler, aber das darf man getrost skippen, denn Track 22 ist dann die gelungene Quintessenz aus 20 Jahren Piratendasein: Pirate goes Disco. Wenn Captain Jack Sparrow das hören würde, dann tät er sein Kapitänspatent abgeben und Musiker auf Goa werden.

 

Anders ausgedrückt: Die de Angelis-Brüder sind doch immer wieder für eine Überraschung gut gewesen, und konnten jenseits der unsäglichen Oliver Onions-Grausamkeiten tatsächlich auch richtig gute Musik komponieren. Mag der KEOMA-Soundtrack auch die Gemüter polarisieren, spätestens SANDOKAN II (so nenne ich ihn jetzt mal kurzerhand) zeigt, dass die beiden wirklich was auf dem Kasten hatten. Schade, dass sie es so selten beweisen konnten. Oder wollten, das weiß ich natürlich nicht …

 

Die CD enthält außer der musikalischen Anleitung zum Abdröhnen ein Booklet mit englischen Linernotes zum Soundtrack, ein paar knuffige Szenenbilder mit Kabir Bedi und Philippe Leroy, das geplante Filmplakat sowie den Text des Stücks Mompracem (Vocal). Nun ja, dafür braucht es wahrscheinlich eher eine ganze Flasche Grappa …

 

Meinen ausdrücklichen Dank an dieser Stelle an den User Graf Karnstein des Dirty Pictures-Forums, von dem ich diese CD ohne Aufforderung bekommen habe. Ich gebe zu, dass mich das Teil nie gereizt hat, und ich das Anhören bestimmt ein Jahr vor mir hergeschoben habe. Was für ein Fehler!

Autor:

Maulwurf

Links:

Discogs

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