Playa salvaje (ESP)
Als Derek (Wal Davis) an die Costa del Sol trampt, um den Sommer mit dem befreundeten Ehepaar Kendall (Ricardo Vásquez und Norma Kastel) zu verbringen, lässt er sich auf der Straße von Mónica mitnehmen. Am nächsten Morgen erwacht er in einem Hotel neben ihrer blutüberströmten Leiche. Er flüchtet zu den Kendalls und bittet um Hilfe, nur um herauszufinden, dass ein Frauenmörder sein Unwesen treibt und auch Kendall selbst schon zeuge bei einem der Morde war. Währenddessen versucht der Inspektor der örtlichen Polizei Sinn in das Ganze zu bringen und herauszufinden, was der Killer eigentlich gegen Fische hat, denn dies scheint der Schlüssel zum ganzen Geheimnis.
Beim Schreiben zur Mondo Macabro Blu-ray von SCHOOL OF DEATH (El colegio de la muerte, 1975) – Pedro Luis Ramírez‘ letzter Regiearbeit – stolperte ich über diesen nur kurz zuvor entstandenen spanischen Giallo. Obwohl für eine andere Produktionsfirma gedreht, waren erhebliche Teile der gleichen Filmcrew beteiligt, denn irgendwie hintenrum arbeiteten dann doch alle für die Estudios Ballesteros.
EL PEZ DE LOS OJOS DE ORO ist ein später Versuch vom Erfolg der italienischen Gialli zu profitieren, und trotz unübersehbarer Mankos macht er seine Sache nicht schlecht. Autovampir Waldemar Wohlfahrt ist zwar ein denkbar untalentierter Lead, dennoch ist diese Story um einen fischigen Killer ausreichend unterhaltsam. In einer Rückblende gibt es obendrauf eine Profondo Rosso-Referenz, und wer an diesem Punkt nicht weiß wer der Killer ist, dem ist nicht zu helfen. Die Story ergibt auf den zweiten Blick nicht so viel Sinn, dafür sind die Morde ausreichend blutig, sexuelle Inhalte werden jedoch auf bekleidet kredenzt. Als Vorlage diente ein gleichnamiger Pulp-Roman, den Juan Gallardo Muñoz unter dem Pseudonym Curtis Garland verfasste.
Die Besetzung ist ein Who is Who des spanischen B-Movies. Wal Davis alias Waldemar Wohlfahrt alias Tex alias El Vampiro alias Oberwachtmeister Dimpfelmoser erhält auf der Männerseite Unterstützung von Ricardo Vázquez (KISS ME KILLER, 1977), Barta Barri (KÜSS MICH, MONSTER, 1969), Víctor Israel (DIE HÖLLE DER LEBENDEN TOTEN, 1980) und Gustavo Re (DR. M SCHLÄGT ZU, 1971). Bei den Damen finden sich Norma Kastel (PERVERSE EMANUELLE, 1973), Ada Tauler (FRAUEN IM LIEBESLAGER, 1977), María Elena Arpón (DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN, 1972), Montserrat Prous (THE SILENCE OF THE TOMB, 1976) und Susana Taber (KILLING OF THE DOLLS, 1975).
Trotz dieser für ein B-Movie sehr guten Besetzung ist das Gesamtpaket dennoch preiswert inszeniert. Recherchiert man ein wenig die Querverbindungen dieser Darsteller im spanischen Film, stellt man schnell fest, dass sich nicht wenige Credits überschneiden. Irgendwie ist man sich immer wiederbegegnet. Einen Credit für die Musik sucht man im Vorspann vergeblich. Es wurden lediglich diverse Tracks verschiedener Komponisten aus dem CAM-Archiv verwendet, manchmal spannend und zielgerecht eingesetzt, andere Male komplett daneben. Gedreht wurde in Girona an der Costa Brava.