Witchcraft - Das Böse lebt

Italien | USA, 1988

Originaltitel:

La casa 4 - Witchcraft

Alternativtitel:

Hexenbrut (Alt.)

Witchcraft (Alt.)

Bruxa - Encontros Diabólicos (BRA)

Encuentro con la maldad (ESP)

Démoniaque présence (FRA)

Ghosthouse 2 (GBR)

La endemoniada (MEX)

The Haunted House (NLD)

Witchcraft: Return of the Exorcist (PHL)

Czarna magia (POL)

Evil Encounters (PRT)

Witchery (USA)

Deutsche Erstaufführung:

01. Dezember 1988

Inhalt

Auf einer Insel vor Massachusetts wollen Jungfrau Leslie (Leslie Cumming) und ihr dauerharter Freund Gary (David Hasselhoff) etwas über eine geheimnisvolle Lichterscheinung in Erfahrung bringen, denn anstatt für Sex interessiert sich Leslie für Okkultismus. In der Vergangenheit kam es auf dem Haus auf der Insel zu geheimnisvollen Begebenheiten, eine hochschwangere Vormieterin, die angeblich eine Hexe war, stürzte sich auf der Flucht vor Hexenjägern aus dem Fenster, und eine alternde deutsche Diva (Hildegard Knef), verschwand.

Die schwangere Jane Brooks (Linda Blair) wiederum wird zusammen mit ihrem kleinen Bruder von deren Eltern auf die Insel mitgenommen, die das Haus besichtigen wollen, um es möglicherweise zu kaufen und ein Hotel daraus zu machen. Begleitet werden sie von Rose Brooks Assistentin (Linda Cumming) und dem Sohn des Maklers.

Doch ein Sturm und das vorherige Ableben des Schiffkapitäns, der sie dorthin befördert hat, halten sie über Nacht auf der Insel fest, und nach und nach segnet einer nach dem anderen gottseidank das Zeitliche.

Review

„Virginity is not natural, even your book says so“
(David Hasselhoff als Gary)

 

Von Joe D’Amatos Produktionsfirma Filmirage kommt also Tanz der Teufel 4, zumindest wenn man dem italienischen Orgininaltitel Glauben schenken darf. Zur Chronologie: La Casa 1 – Tanz der Teufel, La Casa 2 – Tanz der Teufel 2, La Casa 3 – Ghosthouse v. Umberto Lenzi, La Casa 4 – das Ding hier, La Casa 5 – Horror House 2 v. Claudio Fragasso.

 

Egal, „Witchcraft“ ist eine der besten Filmirage-Produktionen und ein völlig eigenständiger Film. Das Drehbuch von Daniele Stroppa ist gar nicht so unclever, denn auch wenn zwei Drittel des Films auf der Insel spielen, haben wir im ersten Drittel mehrere Handlungsstränge, die schließlich dort zusammen führen. Die Settings des gesamten Films sind schön anzusehen und abwechslungsreich, zu Anfang wurden sogar ein paar Cents in Statisten investiert, bei Filmirage-Produktionen keine Selbstverständlichkeit.

 

Die Kameraarbeit von Gianlorenzo Battaglia ist ebenfalls sehenswert, er wechselt oft die Standorte, wählt gute Winkel und Hintergründe.Das einige Szenen unfreiwillig komisch ausfallen, etwa Linda Blair, die in die Badewanne gesogen wird oder Annie ross mit dem Kopf schreiend im Lüftungsschacht, ist ja nicht seine Schuld. Gelegentlich gibt es sogar etwas Symbolik im Vordergrund, z. B. eine tote Möwe.

 

Für das kuriose aber sehenswerte Casting hat Werner Pochath gesorgt: Linda Blair mit unechtem Babybauch, David Hasselhoff und Catherine Hickland, die sich bereits aus drei „Knight Rider“-Folgen kannten (Hickland unter drei verschiedenen Namen, damit es dem Knight Rider-Publikum nicht so auffiel), und die beiden Altstars Annie Ross und Hildegard Knef. Diese spielt ihre Rolle nicht ohne eine gewisse Belustigung. Die hübsche und gar nicht untalentierte Leslie Cumming dagegen kennt man sonst nur aus „Killing Birds.“

 

Die Musik von Carlo Maria Cordio ist fetzig, und das hat wohl auch Joe D’Amato bemerkt, verwurstete er sie doch fortan in nahezu jeder künftigen Filmirage-Produktion, was ihm dann sogar Ärger mit Lucio Fulci bei dessen „Door to Silence“ einbrachte.

 

Die Effekte von Maurizio Trani haben den Sprung ins HD-Zeitalter weitgehend gut überstanden, die Szenen in der „Hölle“ hätte man aus atmosphärischen Gründen ruhig ein klein wenig abdunkeln können.

 

Und am Ende haben wir sogar alle was gelernt: Jungfräulichkeit ist zwar unnatürlich, aber mit Schwangerschaft hat man nur Ärger am Hacken. Und – der Knight Rider ist doch nicht unsterblich.

Veröffentlichungen

Gesichtet wurde die Doppel-Blu Ray „Witchery/Ghosthouse“, sehr gute Bildqualität, aber keine Extras außer Trailern.

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