Die Diamantenlady

Italien, 1971

Originaltitel:

Il diavolo a sette facce

Alternativtitel:

O Diabo das Sete Faces (BRA)

El diablo tiene siete caras (ESP)

Bloody Mary (FIN)

The Devil with Seven Faces (USA)

Der Teufel hat sieben Gesichter

Der Teufel mit den 7 Gesichtern

Regisseur:

Osvaldo Civirani

Inhalt

Holland zu Beginn der 70er. Auf einer Feier lernt die hübsche Julie Harrison (Carroll Baker) den Anwalt Dave (Stephen Boyd) kennen. Zu ihrer Unbill muss sie von dieser Zufallsbekanntschaft schon bald Gebrauch machen, wird sie doch in letzter Zeit von Unbekannten verfolgt. Ebenfalls zur Hilfe eilt der fesche Rennfahrer Tony (George Hilton), der den Reizen der schönen Amerikanerin scheinbar schnell verfallen ist und sowieso jedem Frauenrock hinterherrennt. Als zwei nächtliche Eindringlinge Julie und Tony mit der Waffe bedrohen und einen zufällig vorbeikommenden Polizisten töten, wird auch der smarte Inspektor Rinker (Franco Ressel) schnell hellhörig. Dieser vermutet, dass die Bösewichte Druck auf Julie wegen deren Schwester Mary ausüben wollen, die einem Maharadscha einen riesigen Diamanten abgeluchst haben soll und seitdem in der Versenkung verschwunden ist. Julie will noch kürzlich telefonischen Kontakt mit ihrer Schwester gehabt haben und der draufgängerische Tony erklärt sich nur zu gern bereit, den jungen Damen mithilfe des befreundeten Rechtsanwalts aus der Patsche zu helfen. Doch schnell wird klar, dass so mancher ein falsches, wenn nicht gar mörderisches, Spiel spielt und dass der Teufel mithin viele Gesichter besitzt.

Review

Auf der Flucht vor einer gescheiterten Ehe und massiven Schwierigkeiten mit ihren früheren Produktionsfirmen landete Carroll Baker gegen Ende der Swinging Sixties mit ihren zwei Kindern in Bella Italia, um dort Ausschau nach neuen Rollenangeboten und einer Karriere auf dem europäischen Kontinent zu halten.

 

Rollenangebote kamen in der Tat, und zwar so viele, dass Frau Baker schon bald zu einer Ikone des italienischen Genrekinos werden sollte, und dies praktisch knapp vor der hausgemachten Filmikone Edwige Fenech, die Frau Baker in den darauf folgenden Jahren ablösen sollte.

 

Bereits 1968 war sie in (dem von mir wenig geliebten) „Der schöne Körper der Deborah“ auf, den zu dieser Zeit schon zum Veteranen des Spaghettiwestern gewordenen, George Hilton getroffen, der wiederum eigentlich aus dem fernen Uruguay stammte und zumindest dort noch auf den wohlklingenden (?) Namen Jorge Hill Acosta y Lara hörte. Jener sollte wiederum seinerseits später mehrfach auf Frau Fenech treffen – doch ich schweife mal wieder ab …

 

„Die Diamantenlady“ ist einer jener Gialli, der zwar keinen Handschuh tragenden Frauenkiller mit Vorliebe für schwarze Herbstmode aufweist, aber in Ermangelung einer anderen Schublade, wohl doch noch am ehesten in eben diese passt.

 

Kommt die erste Hälfte noch etwas blutleer und langsam daher und setzt eher auf Atmosphäre bzw. Paranoiathrill a la Sir Alfred, so nimmt man ab der Halbzeit deutlich Fahrt auf, und nutzt das niederländische Setting für einen zünftigen Showdown in, auf und um einer Windmühle, wo dann doch noch die Löcher aus dem Käse fliegen dürfen.

 

Inhaltlich wird hier zwar weder das Rad noch der Kriminalfilm neu erfunden, und selbst, wenn man wie ich den finalen Plotttwist bereits nach zehn Minuten voraussagen kann, so weiß der Film dennoch zu unterhalten, was man wohl seiner luftig leichtfüßigen Erzählart und dem mit vielen bekannten Gesichtern aufwartenden Cast anrechnen darf.

 

Neben Frau Baker und Herrn Hilton kommt es nämlich noch zu einem Wiedersehen mit dem italienischen Äquivalent zu Peter Lorre namens Luciano Pigozzi und mit Franco Ressel, der hier mal nicht den aalglatten Schmierlappen, sondern den abgewichsten Inspektor, geben darf. Beide standen übrigens bereits sieben Jahre zuvor schon in Bavas stilbildendem Frühgiallo „Blutige Seide“ zusammen vor der Kamera und feierten hier vielleicht bei einer schönen Flasche J&B ihr freudiges Wiedersehen. Wer weiß?

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