Die Mühle der Jungfrauen

Italien, 1969

Originaltitel:

Yellow: le cugine

Deutsche Erstaufführung:

13. März 1970

Inhalt

Marta Garbini (Lisa Seagram) ist eine Jungfrau Anfang Dreißig, deren bisher einzige sexuelle Gelegenheit mit einem Dorfburschen von ihrem Großvater mit der Peitsche verhindert wurde. Aufopfernd hat sich Marta aber um ihren Großvater gekümmert bis zu dessen Tod.

 

Ihre Hippieschwester Valentina (Caterina Barbero) zog es dagegen nach Paris, wo sie erst kürzlich den Tunichtgut Pierre (Maurizio Bonuglia) heiratete. Pünktlich zur Beerdigung des verstorbenen Großvaters treffen die Zwei auf dem Familienanwesen ein, in der Hoffnung auf eine dicke Erbschaft.

 

Marta ist gar nicht erbaut von den Beiden, kann sich aber einer gewissen sexuellen Faszination gegenüber Pierre nicht entziehen. Als Valentina ermordet wird, versteckt sie die Tatwaffe und täuscht einen Unfall vor, um so Pierre zu erpressen, bei ihr zu bleiben. Doch ist Pierre wirklich der Täter?

Review

„Yellow: Le Cugine“ wurde 1969 von der italienischen Produktionsfirma Cinematografica Associati finanziert, die auf viele Co-Produktionen mit Spanien und Deutschland zurückblicken konnte. Dieser Film wurde jedoch von CI.AS. alleinfinanziert und war der Letzte dieses Unternehmens. 1970 kam Gianfranco Baldanellos Regiearbeit unter dem reißerischen Titel „Die Mühle der Jungfrauen“ über Erwin C. Dietrich in unsere Kinos.

 

Auf der DVD und Blu-ray von Illusions Unlimited erschien „Die Mühle der Jungfrauen“ als Giallo Double Feature mit Giulio Questis „Die Falle.“ Nun braucht es jedoch sehr viel guten Willen, um Baldanellos Film als Giallo durchgehen zulassen, denn dann wäre auch jede Columbo-Folge per definitionem ein Giallo.

 

Deshalb sollte man aber nicht achtlos an diesem Kleinod vorübergehen und sich auch nicht davon abschrecken lassen, das kaum ein bekannter Name unter den Darstellern zu finden ist, sieht man mal von dem US-TV-Star Lisa Seagram ab. Und selbst die dürfte kaum jemand kennen. „Die Mühle der Jungfrauen“ ist in jedem Fall ein gut gespielter kleiner Thriller und dabei einem Columbo-Szenario gar nicht so unähnlich. Na gut, es gibt ein paar nackte Brüste mehr, aber das ist ja kein Hinderungsgrund. Selbst der recht spät auftauchende Kommissar ist dem Columbo-Stil nicht unähnlich.

 

Ein Manko des Films ist vielleicht, dass er nicht das Potential hat, dass man ihn ein zweites Mal sehen möchte. Alles konzentriert sich auf die weitgehend auf das Familienanwesen beschränkte Story um Erbschaft und Mord, und wenn man die Hintergründe erst kennt, macht es kaum einen Sinn, noch mal reinzuschauen.

 

Auf jeden Fall eine lohnenswerte Veröffentlichung von Illusions Unltd., selbst wenn einem Giulio Questis „Die Falle“ stilistisch mehr zusagt.

Bitte Kommentar schreiben

Sie kommentieren als Gast.