Shadow - In der Gewalt des Bösen

Italien, 2009

Inhalt

Der junge Irak-Veteran David (Jake Muxworthy) ist auf einer Mountainbiking-Tour irgendwo durch Europa, sein Ziel ist das „Tal der Schatten“ (Dark Forest? Schwarzwald? Egal, gedreht wurde in Tarvisio, Undine in Italien). Unterwegs begegnet er Angeline (Karina Testa), die in Trouble mit zwei Redneck-Jägern (in Europa?) gerät. Nachdem David während eines Sturms sein Zelt davon weht, kann er bei Angeline unterschlüpfen. Am nächsten Tag treffen sie wieder auf die beiden Jäger, versauen ihnen den Abschuss einer Rehfamilie und werden nun selbst gejagt. Die Jagd führt in das bereits erwähnte Schattental, wo es nicht mit rechten Dingen zugeht. Der Kompass der Jäger funktioniert nicht mehr, und der Jagdhund wird verbrannt aufgefunden. Dann bringt ein Unbekannter die Jäger in seine Gewalt. Angeline ist plötzlich verschwunden, und auch David gerät in die Gefangenschaft des Unbekannten. Als David wieder erwacht, liegen er und die beiden Jäger Fred und Buck (Ottaviano Blitch und Chris Coppola) festgeschnallt auf Metalltischen, unter denen Kochplatten befestigt sind, und sehen erstmals ihren Entführer, den mageren, glatzköpfigen, sehr schweigsamen und an halluzinogenen Giftfröschen leckenden Mortis (Nuot Arquint), der zudem ein Faible für Filmchen von Kriegsverbrechen hat. Seine Bildergalerie zieren unter anderem Hitler, Stalin und George W. Bush. Der Folterspaß kann somit beginnen. Oder ist doch alles ganz anders?

Review

Preiswert produziert von Sportfunktionär und Industrialist Massimo Ferrero (der ein ziemlicher Gauner zu sein scheint) kommt dieses filmische Erstlingswerk von Musiker Federico Zampaglione daher, der aufgrund einer etwas zu großspurig geratenen Ankündigung auf Festivals eher enttäuschte Reaktionen hervorrief. Das bedeutet aber keinesfalls, dass der Film schlecht ist.

 

Ein gutes Beispiel für speziell italienischen Stil ist er weitgehend nicht, sieht man mal von der hervorragenden Musik von Zampaglione selbst und Andrea Moscianese ab. Mehr zu den Beiden findet Ihr in der Review zu „Tulpa – Dämonen der Begierde“, schreib‘ ich jetzt nicht noch mal.

 

Die beiden Hauptdarsteller sollte man kennen, Jake Muxworthy aus dem gelungenen Horrorfilm „Borderland“ von 2007, die schöne Karina Testa natürlich aus „Frontière(s).“ Hier in „Shadow – In der Gewalt des Bösen“ geht es jedoch eher um Stil, große darstellerische Leistungen wird man eher nicht entdecken. Nout Arquint, der mich wiederum bei „Tulpa“ sehr gestört hat, kommt hier sehr bedrohlich und glaubhaft daher, wohl weil er nicht in die Verlegenheit kommt, sprechen zu müssen.

 

Trotz vieler „amerikanisierter“ Horrormomente, trifft man jedoch auch auf provokative Elemente, die man so eher in europäischen Filmen antreffen kann, vorausgesetzt man hält sich vom kommerziellen „Kinderkino“ und dem ganzen politisch korrekten Filmförderungsquatsch fern. Die Referenzen an die NS-Zeit, KZ’s und Kriegsverbrechen erklären sich erst mit der Schlusspointe, die aber auch nicht jeden Filmfan glücklich machen wird.

 

Bei der Filmcrew trifft man auf ein paar vertraut klingende Nachnamen, und Make up-Artist Diego Prestopino ist tatsächlich der Sohn von Rosario Prestopino, Regie-Assistent Fabrizio Bava natürlich Sohn von Lamberto Bava, Enkel von Mario Bava.

 

Natürlich ist man als Italo-Fan dankbar, wenn italienische Filme es zumindest auf DVD nach Deutschland schaffen, aber hier sei kurz erwähnt, dass die Synchro gerade mal so erträglich ist. Die Koch Media-Veröffentlichung ist natürlich uncut – trotz der kompakten Lauflänge von 74+ Minuten – und enthält auch den englischsprachigen Ton.

 

Kann man den Film uneingeschränkt empfehlen? Nun, er bietet lückenlose spannende Unterhaltung, ist kein DigiCam-Schrott oder Found Footage-Müll, aber wer nicht ganz so viel Freizeit hat wie ich, sollte gleich mit „Tulpa“ beginnen und dann erst entscheiden, ob er an „Shadow – In der Gewalt des Bösen“ interessiert ist.

Links

OFDb

IMDb

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