Wir, die Trottel vom Geheimdienst

Italien, 1964

Originaltitel:

002 agenti segretissimi

Alternativtitel:

00-2 Most Secret Agents

Worst Secret Agents

00-Dois Agentes Secretíssimos (BRA)

002 - Operação Bikini (POR)

002 - Operação Bikini (TUR)

Oh! Those Most Secret Agents (USA)

Deutsche Erstaufführung:

02. Februar 1970

Regisseur:

Lucio Fulci

Inhalt

Durch einen Zeitungsannonce werden die beiden Einbrecher Franco und Ciccio auf eine Villa aufmerksam, in der es unzählige Wertgegenstände geben soll und deren Besitzer scheinbar verreist sind. Doch das Ganze ist eine Falle, denn die C.IA. sucht zwei Idioten: da kommen Franco und Ciccio grade recht. Während zwei echte Agenten eine Geheimformel transportieren sollen, will man das Komikerduo als Ablenkung verwenden, füllt Franco eine gefälschte Formel in einen Zahn, schickt sie an die französische Riviera, wo sie auf weitere Anweisungen warten sollen – und macht den K.G.B auf die falschen Agenten aufmerksam. Die Idee zu diesem Ablenkungsmanöver stammt von einem paarungsbereiten Supercomputer des C.I.A., und Franco und Ciccio werden völlig im Unklaren gelassen, worum es eigentlich geht. An der Riviera angekommen setzen die Russen zwei Schönheiten auf die falschen Agenten an, die sie becircen sollen. Doch Franco und Ciccio haben sich am Strand einen schweren Sonnenbrand zugezogen, mögen deshalb nicht angefasst werden und ergreifen die Flucht vor den Frauen. Als der K.G.B. das Duo anschließend beim gegenseitigen Eincremen belauscht hält, man sie für schwul. Also setzt man als nächstes zwei halbnackte Muskelprotze ein, die auch nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Als auch diverse Versuche fehlschlagen, die Beiden einafch zu liquidieren, locken chinesische Agenten sie in eine Falle, um sie zu foltern. Desweilen bemerkt der C.I.A.-Agent, der Franco und Ciccio ins Spiel gebracht hat, dass sein liebeskranker Supercomputer einen Fehler gemacht und ihnen die echte Formel gegeben hat. Also müssen die Beiden befreit werden, und fortan sind ihnen Agenten von drei Staaten auf den Fersen, die jedoch reihenweise ins Gras beißen, meist wegen der Blödheit der Beiden.

Review

„Wir, die Trottel vom Geheimdienst“ ist sicher kein komödiantisches Meisterwerk, aber ein herrlicher, Sommer, Sonne, gute Laute-Film. Und Fulci kann’s nicht lassen – nicht nur, dass er hier den wohl siebenten Film mit Franco und Ciccio-Beteiligung bringt sondern schon gleich zu Anfang, beim Vorspann, filmt er vier junge Frauen in der Umkleidekabine beim Umziehen in ihre Bikinis. Nicht, dass er den Zuschauern von 1964 hätte alles zeigen können, was er gesehen hat, aber hey, dabei sein ist alles. Untermalt von einem schmissigen Schlager von Piero Umiliani, getextet von Fulci selbst.

 

Eine weitere Szene, in der die russischen Agenten Franco und Ciccio beim gegenseitigen Eincremen belauschen, fest in dem Glauben, die Beiden hätten Sex, dürfte 1964 wegen der Dialoge ziemlich gewagt gewesen sein. Heute dagegen weniger gewagt aber trotzdem komisch.

 

Instruktionen des C.I.A. erhalten die unfreiwilligen Agenten von einem Zimmermädchen, das die Nachrichten mal auf der Hinterseite ihres Slips, mal rechts und links auf ihrem BH geschrieben hat.

 

Die Folterszene enthält unter anderem eine Ziege, die Francos mit Salz eingeriebene Füße ableckt. Ähnliches konnte man später in Angelo Pannaccios „Holocaust II“ sehen, nur da war es da bitterernst gemeint. Gefoltert wird von dem nicht unbekannten Nebendarsteller Pietro Ceccarelli.

 

Für mich gab es zwei komödiantische Höhepunkte: während ihrem Fluchtversuch aus der russischen Botschaft geraten sie in eine Unterrichtsklasse, wo russischen Agentinnen beigebracht wird, sexy zu wirken – unterrichtet von einer abgrundtief hässlichen Lehrerin. Das endet dann mit einer Lektion im Küssen für das Komikerpaar.

 

Und zum Zweiten das Finale: da inzwischen die meisten Agenten tot sind, weiß niemand mehr so recht, wie Franco und Ciccio eigentlich aussehen. Die chinesischen Agenten wissen nur, dass einer der Beiden hinkt, und die Geheimformel in einem Zahn steckt. Franco und Ciccio bekommen Wind davon, und auf einer Tanzparty am Strand, wo sie sich unter dem Tisch verstecken, schlagen sie allen tanzenden Männern mit einer Flasche auf den Fuß, woraufhin ein hinkender Mann nach dem anderen von den Chinesen hinter einen Paravent geführt wird, dann ein Schrei und der Chinese kommt jedes Mal mit einem blutigen Zahn auf einer Zange heraus: „Mist, das ist er nicht.“ Und nimmt sich den nächsten vor.

 

Für die Kameraarbeit zeichnet sich Bitto Albertini verantwortlich, der uns später „Black Emanuelle“ beschert hat, die Musik, wie bereits erwähnt, flotter Sound von Piero Umiliani.

 

Natürlich ist „Wir, die Trottel vom Geheimdienst“ komplett albern, macht aber in der Originalfassung wirklich Spaß, auch heute noch.

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