Karate Warrior

Italien | Philippinen, 1987

Originaltitel:

Il ragazzo dal kimono d'oro

Alternativtitel:

Karate Kimura (ESP)

The Boy in the Golden Kimono (USA)

Fist of Power (USA)

Inhalt

Anthony Scott (Kim Rossi Stuart) besucht seinen Vater Scott (Jared Martin) auf den Philippinen, nachdem er diesen drei Jahre nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. In Manila angekommen, polieren ihm gleich ein paar Straßengangster die Visage und rauben ihn aus. Anschließend beginnt er die Tochter eines Ladenbesitzers zu daten, der Ärger mit einer Gruppe von Schutzgelderpressern hat. Um seinen Aufenthalt zu perfektionieren, tritt Anthony zudem dem örtlichen Gangster-Boss und Karate-Champion Quino in die Familienplanung. Der Urlaub ist gerettet. Doch nachdem Quino und seine Schergen Anthony halbtot geprügelt am Straßenrand liegen lassen, trifft er auf Quinos alten Karate-Meister Kimura (Ken Watanabe). In einem Schnellkurs bringt der ihm bei, wie man Wasserbüffel und den brutalen Quino besiegen kann.

Review

Es tut mir so leid, aber das wird mal wieder keine wohlwollende Review. Sollte ich vielleicht damit aufhören, zwischendurch gute Filme zu gucken? Nein, sicher nicht. Aber beginnen werde ich mit dem netten Teil.

 

„Karate Warrior“ ist der erste von immerhin sechs Spielfilmen und einer TV-Serie, produziert und gedreht von Fulvia-Produzent Fabrizio de Angelis unter dem Pseudonym Larry Ludman. Dieser begann seine Filmkarriere als Produktionsleiter in den frühen Siebzigern, bevor er dann selbst als Produzent tätig wurde und unter anderem für die Black Emanuelle-Filme von Joe D’Amato oder einige der härteren Fulci-Horrorfilme zuständig zeichnete. Schließlich verlegte er sich auf die Produktion von Actionfilmen, doch nachdem ihm zwei wichtige Regisseure absprangen, begann er erstmals 1983 selbst Regie zu führen und landete mit „Thunder“ gleich einen Erfolg, der drei Fortsetzungen nach sich zog. Seine Regiearbeiten sind einfach gestrickt, preiswert inszeniert und orientieren sich an US-Vorbildern. Im Klartext bedeutet das, dass seine Filme seinerzeit durchaus Erfolg hatten, die Zeit aber mehr schlecht als recht überdauert haben.

 

Es ist natürlich unfair, einen Film nach der Erstsichtung und obendrein nach Sichtung mit wirklich fürchterlichen englischem Dubbing zu besprechen. Ich habe inzwischen mal kurz in die deutsche Synchro reingehört, und da wäre mir wohl nicht ganz so unwillig zumute gewesen. Apropos: Fans des Films können sich die Blu-ray von 88 Films aus dem UK holen, ich fand sie aber qualitativ nur wenig überzeugend. Nichts, was einen vom Hocker haut. Das ist aber bei diesem Film auch schwierig.

 

In anderen Reviews zu „Karate Warrior“ taucht immer wieder die Frage auf, wie lange Anthony eigentlich bei Kimura im Wald war, d. h. wie lange braucht man, um Manilas Karate-Champion No. 1 schlagen zu können. Das englische Dubbing gibt da eine deutliche Antwort: 10 Tage. Das spricht nicht gerade für den Champion. Aber diesbezüglich klafft im Film eh so eine seltsame Lücke, was den Aufenthalt im Wald und die anschließende Rückkehr Anthonys zu seinen Eltern (der Vater Jared Martin, die Mutter Janet Agren kam inzwischen nachgereist) und zu Freundin Maria betrifft. Man hat den Eindruck, dass hier zugunsten der knapp 90 Minuten Laufzeit ein Teil des Drehbuchs einfach gestrichen wurde. Nahtlos geht man zum Finale über.

 

Doch wie ist der Stil des Films eigentlich so? Übel. Nicht nur der bereits erwähnte Teil, sondern das ganze Ding wirkt recht holprig. Es gibt eine Verfolgungsjagd auf Motorrädern, und lässt man die Situation der Story mal außen vor, sieht diese alles andere als spannend aus. Ein Junge fährt mit seinem Mädel durch den Dschungel, ein anderer fährt hinterher. Toll. Erst beim Finale dieser Szene hat man den Eindruck, dass der philippinische Darsteller des Quino hier wirklich seinen Hals riskiert hat. Kameramann Giuseppe Pinori macht da ohnehin ein paar Andeutungen, dass er Fabrizio de Angelis zwar für sehr professionell aber auch für sehr leichtsinnig hielt, was die Sicherheit seiner Akteure betraf. Hatten diese diesbezüglich Bedenken, hat er sie anscheinend durch Anschreien vorangetrieben.

 

Hauptdarsteller Kim Rossi Stuart – Sohn von Schauspieler Giacomo Rossi Stuart – ist kein Karate Kid. Er ist Prinz Romualdo, der leicht angeditschte Spusi von Prinzessin Fantaghirò. Und das macht das Ansehen von „Karate Warrior“ wirklich hart, ebenso hart wie die vielen Fans dieses Films. Pluspunkte gibt es für die Musik von Simon Boswell.

Links

OFDb
IMDb

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