You, Your Mother and Me

Italien, 1958

Originaltitel:

Io, mammeta e tu

Alternativtitel:

El honor de Carmelina (ESP)

Du, jag och din mamma (SWE)

Inhalt

Nicolino (Renato Salvatori) und Carmelina (Rossella Como) sind verliebt, doch Carmelinas verwitwete Mutter Donna Amalia (Marisa Merlini) hält so gar nichts davon. Um eine mögliche Hochzeit zu verhindern, ordnet sie an, das Paar habe drei Jahre mit der Heirat zu warten. Für Nicolino wird es eine Zeit der Qualen, denn außer der Schwiegermutter in spe, die ihn nicht leiden kann, hat er bald auch die alt-jüngferliche Tante, Carmelinas kleine Schwester und die alte Hebamme am Hals.

 

Nicolino holt sich Ratschläge bei seinem Freund Gaetano (Domenico Modugno), aber diese gehen mit schöner Regelmäßigkeit in die Hose – bis Gaetano sich in Donna Amalia verliebt. Dummerweise hat er sich jedoch als türkischer Seemann ausgegeben, der einziger Überlebender des Schiffbruchs von Donna Amalias Mann war. Als der echte Türke (Fernando Sancho) bei der Familie auftaucht, geht auch das schief. Vorläufig.

Review

IO, MAMMETA E TU ist eine spaßige Komödie von Carlo Ludovico Bragaglia, die dieser mit Unterstützung von Mario Caiano und Ettore Maria Fizzarotti realisierte. Inhaltlich ist der Film dem Musicarello verwandt, Domenico Modugno sorgt deshalb für vierfache gesangliche Unterhaltung (inklusive Vor- und Abspann, der Gesang hält sich also in Grenzen), ergänzend zum Score von Carlo Savina.

 

Erstaunlicherweise sah die Kritik IO, MAMMETA E TU als 82-minütigen Schwiegermutter-Witz, harmlos und ohne Kontext. Dabei wird die verzweifelte Situation des jungen Paares im Neapel der Fünfziger Jahre erst mithilfe von veralteten Traditionen, starren Behörden, Kussverboten in der Öffentlichkeit und Vorbehalten gegenüber dem „unehrenhaften“ Beruf des Filmvorführers plausibel.

 

Die Darsteller des jungen Paares, Renato Salvatori und Rossella Como, machen ihre Sache hervorragend. Ein zusätzliches Schmankerl mag sicher sein, dass Carmelina eigentlich nichts Besonderes ist, weshalb Nicolinos Freund Gaetano sich nicht so recht mit dessen Verliebtheit anfreunden kann. Renato Salvatori gelingt es ausgezeichnet, seiner Figur diesen besonderen Touch zu geben – den eines Verliebten, der durchaus Besseres bekommen könnte, es sich aber nicht aussuchen kann, weil sein Herz ihn nun mal zu dieser einen Frau treibt, trotz aller Widrigkeiten.

 

Zu den amüsantesten Momenten gehört Renatos und Carmelinas Versuch, eine vorzeitige Hochzeit durch die Behauptung zu erreichen, Carmelina sei schwanger. Die alte Hebamme unterstützt das Paar dabei, doch Donna Amalia ist misstrauisch. Sie will wissen, wann und wie das möglich war, denn sie habe das Paar doch immer im Auge behalten. Dummerweise ist Carmelina kein Stück aufgeklärt bezüglich der Art und Weise, wie genau man denn schwanger wird, und so scheitert der Versuch mit Pauken und Trompeten. Sehr lustig und Nicolinos Qualen verdeutlichend ist zudem eine Szene zu Anfang, in der die gesamte Familie einen Kellner zur Verzweiflung treibt.

 

Doch über allem amüsanten Geschehen und Darstellens thront eine Königin – Marisa Merlini. Ihre Figur ist ebenso anstrengend wie göttlich. Einst war Donna Amalia mit einem Seemann verheiratet, der bei einem Unwetter Schiffbruch erlitt und starb. Das ist ihr Maßstab. Lieber würde sie ihre Tochter mit einem Seemann verheiratet sehen, der sich – wie einst ihr eigener Gatte – aus Liebe zu ihr eine rote Rose auf die Brust tätowieren lässt. Aber bloß keinen Taugenichts von Filmvorführer! Nicolino ist zwar ganz nett, aber in ihren Augen kein richtiger Mann.

 

Erst mithilfe von Gaetano wird es schließlich zu einem Happy End kommen, denn ist die Schwiegermutter nicht glücklich, ist niemand glücklich. Da muss Abhilfe geschaffen werden. Doch selbst nach dem Happy End für Nicolino und Carmelina kommt es zu einem lustigen Twist, den Gaetano wiederum weniger amüsant findet.

 

IO, MAMMETA E TU ist eine gelungene Komödie mit großartigen Höhepunkten aber auch ein paar anstrengenden Seitwärtsbewegungen.

Links

OFDb

IMDb

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