Policeman

Italien, 1978

Originaltitel:

Il commissario Verrazzano

Alternativtitel:

Perseguição Mortal (BRA)

O Justiceiro de Roma (PRO)

Policeman Luc Merenda

Deadly Chase

Play Cop

Regisseur:

Franco Prosperi

Inhalt

Commissario Verrazzano (Luc Merenda) ist ein eher leichtlebiger Charakter, er spielt, er hat eine Affäre mit der verheirateten Rosy (Luciana Paluzzi), flirtet trotzdem gerne mit anderen Frauen und legt sich nur ungern fest. Am Meisten liebt er noch seine Katze Ciro (im Original „Cirri“). Als Giulia Medici (Janet Agren) ihn darum bittet, den angeblichen Selbstmord ihres Bruders zu untersuchen, stößt er auf eine Verschwörung, die mit Glücksspiel und Geldverleih zu tun hat. Die Witwe des Toten (María Baxa) hat nur vier Wochen nach dem Tod ihres Mannes den Gangster Marco Verelli (Chris Avram) geheiratet, den sie schon lange vorher kannte, somit sind Beide verdächtig. Als Unbekannte erst Verrazzanos Katze und später auch noch Rosy töten, beginnt für Verrazzano der Ernst des Lebens. Sein Informant Civetta (Edmondo Tighi) bringt ihn auf die Spur des „Barons“ (Isarco Ravaioli).

Review

„Il Commissario Verrazzano“ oder „Policeman“ ist ein eher später Poliziesco von Franco Prosperi - nicht Franco E. Prosperi, der Mondo-Regisseur sondern Francesco Prosperi, den Italo-Fans bestimmt durch „Ich heiße John Harris"(1965), „Tote pflastern seinen Weg“ (1976) oder „Junge Mädchen zur Liebe gezwungen/Verflucht zum Töten“ (1978) kennen. Von „Gunan – König der Barbaren“ (1982) oder „Thron des Feuers“ (1983) will ich gar nicht erst anfangen, zu schmerzlich ist die Erinnerung.

 

Der Focus liegt hier bei „Policeman“ weniger auf Action oder blutigen Szenen als vielmehr auf der Ermittlungsarbeit des Commissarios. Und wie bei den meisten Prosperi-Filmen war ich in der ersten Hälfte doch recht ungeduldig, ob denn nun noch etwas Spektakuläres passiert. Letzteres ist eher nicht der Fall, dafür gelingt Luc Merenda in der Mitte des Films ein Sprung vom leichtlebigen Jüngling zum düsteren Ermittler, der den Tod seiner Katze und den seiner Geliebten rächen will - wobei seine Prioritäten genau in dieser Reihenfolge liegen, denn nichts ging ihm über sein Kätzchen. Leider wussten das auch die Mörder.

 

Die Frauen dieses Films, u. a. Janet Agren, sind eher unspektakulär in Szene gesetzt. Agren ist zwar grundsätzlich für eine Blondine eher nett anzusehen, ihre Frisur und ihre Kleidung sind aber sehr unvorteilhaft gewählt. Erwähnenswert ist aber, dass wir hier den letzten Filmauftritt von Luciana Paluzzi zu sehen bekommen. Es gibt einige nackte Haut, leider wenig davon sehenswert.

 

Die Filmmusik des nicht sehr bekannten Lino Corsetti – eigentlich eher ein Sänger – macht sich nicht schlecht, sieht man von zwei grauenvollen Disco-Entgleisungen ab. Hier schmerzt insbesondere der Titelvorspann nicht nur den Ohren sondern ebenfalls gewaltig den Augen während einer von zwei Tanzszenen der Darstellerin Patricia Gori.

 

Insgesamt geht „Policeman“ es also eher ruhig an, etwas Action und Blut gibt es aber schon. Eine dieser Actionszenen, als Verrazzano beim Barbier sitzt, während sich draußen ein Überfall anbahnt, den er dann verhindert, ist sehr offensichtlich aus „Dirty Harry“ kopiert. Darf ich noch mal kurz über die deutsche Titelgebung meckern? Denn der Eine oder Andere wird vielleicht bemerkt haben, dass ich mich weigere, den Film als „Policeman Luc Merenda“ zu betiteln. Schaut Euch das Cover auf der OFDb an, dann wisst ihr was ich meine. Was gibt es daran nicht zu verstehen? Der Titel des Films ist „Policeman.“

Veröffentlichungen

Auf DVD gibt es den Film uncut in Italienisch und in guter Bildqualität, bei diversen Internetquellen freundlicherweise mit deutschem Ton unterlegt. Leider nicht auf der Original-DVD.

Links

OFDb

IMDb

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