Star Crash - Sterne im Duell

Italien | USA, 1978

Originaltitel:

Starcrash

Alternativtitel:

Ataque estelar del tercer tipo (COL)

Star Crash, choque de galaxias (ESP)

Starcrash, le choc des étoiles (FRA)

Scontri stellari oltre la terza dimensione (ITA)

The Adventures of Stella Star (USA)

Deutsche Erstaufführung:

21. Dezember 1978

Regisseur:

Luigi Cozzi

Musik:

John Barry

Inhalt

Die junge und schöne Weltraumabenteurerin und Schmugglerin Stella Star (Caroline Munro) und ihr Alien-Kompagnon Akton (Marjoe Gortner) befinden sich auf der Flucht vor dem Gesetz, in Gestalt von Chief Thor (Robert Tessier) und dessen Roboter Elle (Judd Hamilton). Sie werden gefangen genommen und zu Zwangsarbeit verurteilt. Indessen hat der Space-Emperor (Christopher Plummer) Probleme mit Count Zarth Arn (Joe Spinell), der eine ultimative Vernichtungswaffe entwickelt hat, um den Emperor zu stürzen und den bekannten Weltraum zu unterjochen. Zudem ist der Sohn des Emperors Prinz Simon (David Hasselhoff) auf der Suche nach dem Versteck der Superwaffe verschollen. Stella und Akton werden begnadigt, um Waffe und Prinz zu finden. Dabei werden sie von Chief Thor und Elle unterstützt, doch einer der Beiden ist ein Verräter, wie sich während einer Begegnung mit der Amazonenkönigin Corelia (Nadia Cassini) erweist.

Review

Oh Mann, wo fange ich an. Akton sollte ursprünglich ein groteskes Alien werden, aber Darsteller Marjoe Gortner hat sich geweigert, sein Gesicht durch Schichten von Special Effects Make-up zu entstellen. Hätte ihm aber gut getan.

 

„Star Crash – Sterne im Duell“ ist mit gleich zwei männlichen Dauerwellen gestraft, und die Mimik von Marjoe Gortner und David Hasselhoff in den Actionszenen trägt nicht gerade dazu bei, dass man das Geschehen sonderlich ernst nimmt. Gleiches gilt für Dialoge und Handlung. Warum macht „Star Crash“ also trotzdem selbst heute noch so großen Spaß? Eben deshalb, denn Luigi Cozzis ambitioniertes aber am Budget verzweifelndes Science Fiction-Epos ist eine unglaublich Spaß- und Trash-Granate.

 

Zum Himmel schreiendes Overacting, wohin man nur schaut. Selbst das englische Dubbing ist zudem nicht der Originalton, und auch das hilft nicht, die ja teilweise durchaus erfahrenen Darsteller zu entlasten. Wer die bekloppte Idee hatte, englischsprachige Darsteller später noch mal durch Fremdstimmen zu dubben, das weiß ich allerdings nicht. Übernommen wurde diese Aufgabe von Joe Spinell, der angeblich für seinen Part als Count Zarth Arn seine richtige Stimme verwendet haben soll. Klingt aber so gar nicht nach ihm. Mit professionellem Ernst spielt eigentlich nur Robert Tessier als Chief Thor seine Rolle. Christopher Plummer erhielt einen Vertrag, der ihm 10.000 Dollar pro Tag versprach, weshalb man wohl auch nach nur einem Tag mit seinen Szenen durch war.

 

Begeisterung dagegen von mir für Caroline Munro. In ihren Kampfszenen macht sie eine weitaus bessere Figur als ihre männlichen Sidekicks. Respekt für Kampfszenen in solchen Stiefeln mit dermaßen hohen Absätzen. Dass sie deutlich Mühe hat, ihre Dialoge oder das Geschehen für voll zu nehmen, nimmt man ihr nicht übel, denn zumindest in der ersten Filmhälfte wird man als männlicher Zuschauer vollauf von ihrer Garderobe entschädigt. Dass sie in der zweiten Hälfte irgendwelchen Plastikmist über ihre Lederbikinis gewickelt bekommen hat, ist ausgerechnet dem Einfluss Roger Cormans zu verdanken, der sich Sorgen wegen möglicher Zensur bei zukünftigen TV-Ausstrahlungen machte. Die US-Fassung musste darüber hinaus beim Finale einige Federn bei der Gewaltdarstellung lassen. Aufgrund einer wohl etwas nachlässigen Kameraführung bekommt man in „Star Crash“ auch von der Mitte an immer öfter den heimlichen „Makel“ dieser wunderschönen Frau zu sehen, den sie sonst sorgsam verdeckt und den ich als Mamis kleiner Kavalier allerdings nicht verpetze. Ist aber kaum zu übersehen.

 

Was die Special Effects betrifft, hier hat man sich einfach übernommen. Zu viele verschiedene Arten von Effekten, manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal gar nicht gelungen. Am besten sind noch die knallig bunten Weltraumszenen mit Raumschiffen geworden. Die Stop-Motion-Figuren sind dagegen viel zu langsam und unbeweglich, und viele Szenen wurden deutlich erkennbar vor einer Leinwand gespielt. Hörenswert die Musik von James Bond-Komponist John Barry, der den Film gerne gesehen hätte, um ein besseres Feeling für seine Kompositionen zu bekommen. Man ließ ihn aber nicht, da man wohl befürchtete, er könne dann abspringen.

 

Am Ende spricht...nix mit spoiler...noch ein Wort zum Sonntag, welche auch die Androhung einer Fortsetzung in Aussicht stellt. Diese erfolgte 1981 (mehr oder weniger) in Bitto Albertinis „Flucht von Galaxy III“ (Giochi erotici nella terza galassia) mit Sherry Buchanan als Belle Star. Zahlreiche Special Effects aus „Star Crash“ wurden dort einfach wiederverwendet, und bisher habe ich mich an den noch nicht heran gewagt. Liegt aber irgendwo, verborgen in der unendlichen Galaxis meiner Regale und Schubfächer, jederzeit bereit seine Schreckensherrschaft über mein wohnzimmerliches Heimkino-Imperium anzutreten...

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