The Tall, the Short, the Cat

Italien, 1967

Originaltitel:

Il lungo, il corto, il gatto

Regisseur:

Lucio Fulci

Inhalt

Als der Ehemann der Gräfin Camarosa (Giusi Raspani Dandolo) überraschend verstirbt, findet sich neben seinem Körper eine Katze. Fortan ist die Gräfin überzeugt, bei der Katze handele es sich um die Reinkarnation ihres Mannes Arcibaldo. Für die Bediensteten der Gräfin ist damit eine Zeit der Sklaverei angebrochen. Franco (Franco Franchi), Ciccio (Ciccio Ingrassia) und Gina (Ivy Holzer) haben einen Rund-um-die-Uhr-Job mit der Versorgung von Gräfin und Katze Arcibaldo.

 

Wie jeder Kater streift Arcibaldo gerne durch die Gegend, was die benachbarten Händler für sich ausnutzen. Wann immer Franco & Ciccio auf der Suche nach Arcibaldo sind, lassen sie die beiden Trottel für angebliche Schäden bezahlen, welche Arcibaldo verursacht haben soll. Die Gräfin wiederum verlangt, dass der Kater genauso pfleglich behandelt wird wie ihr einstiger Gatte, den sie nicht zuletzt wegen seiner Treue schätzte. Kater Arcibaldo weiß von all dem freilich nichts, und als die Gräfin im Keller sein Weibchen mit Jungen entdeckt, segnet sie vor Schreck das Zeitliche. Somit ist der Zeitpunkt gekommen, dass Franco das Tier mit einem Fußtritt vor die Tür befördert.

 

Ein Fehler, denn bei der Verlesung des Testaments erfahren Franco und Ciccio, dass sie eine lebenslange Rente von monatlich 1 Million Lire pro Kopf erhalten sollen, allerdings nur, wenn sie sich um Arcibaldo kümmern. Während Gina sich über das Anwesen der Gräfin freuen kann, versuchen Franco und Ciccio dem Notar eine fremde Katze unterzuschieben. Vergeblich, denn Arcibaldo wurde komplett erkennungsdienstlich erfasst.

 

So begeben sich die Beiden auf die Suche nach dem Kater, der zuletzt in einer Villa gesichtet wurde. Sie platzen dabei in eine Party der sehr abergläubischen Gräfin d’Evita (Julie Menard), deren Ehemann Graf Alfonso (Gianni Agus) streng darauf achtet, dass nicht Dreizehn zu Tisch sitzen. Die geladenen Gäste sind jedoch unentschlossen, und so werden Franco und Ciccio während ihrer Kater-Suche dazu missbraucht, stetig die Anzahl der Gäste wieder auszugleichen. Schließlich verursachen die Zwei aber so ein Chaos, dass der Graf zu dem Schluss gelangt, 13 bei Tisch seien weniger Unglück als Franco und Ciccio.

 

Nachdem aber auch dieser Versuch Arcibaldo einzufangen gescheitert ist, führt die nächste Spur auf ein Botschaftsgelände. Während Franco und Ciccio dort eindringen, um ihre Katze zu finden, versucht dort ein CIA-Agent (Daniele Vargas) den berüchtigten Killer „Die Katze“ (Ivano Staccioli) zu fassen, der das Leben des ausländischen Premierministers (Ignazio Spalla) bedroht. Niemand hat „Die Katze“ je gesehen, doch da Franco und Ciccio versichern, sie wüssten genau wie die Katze aussieht, lässt man sie überwachen. Dabei werden im Anschluss all die Händler verhaftet, bei denen Franco und Ciccio nach dem Kater suchen, und die ebenfalls vorgeben, die Katze (Arcibaldo, nicht den Killer) zu kennen. Das kommt auch dem Killer zu Ohren, der die beiden vermeintlichen Zeugen mithilfe einer Bombe um die Ecke bringen will und die arme Gina gleich mit – doch nun tritt Arcibaldo auf den Plan und rettet den Tag.

 

Review

IL LUNGO, IL CORTO, IL GATTO ist der letzte einer Reihe von Filmen, die Regisseur Lucio Fulci mit dem Komikerduo Franco & Ciccio drehte. Nache einem Drehbuch von Gian Paolo Callegari, Roberto Gianviti, Marino Girolami und Amedeo Sollazzo wird hier eine ziemlich verrückte Geschichte erzählt, die auf erfrischende Weise exzentrisch ist. Zwar ist Fulci in seinem letzten Franco & Ciccio-Film schon eine gewisse Müdigkeit anzumerken. Er konzentriert sich auf das Hauptgeschehen, am Rande werden jedoch ein paar Nebenstränge eröffnet, die zugunsten eines direkten Erzählflusses dann aber fallengelassen werden.

 

Erfrischend fand ich vor allem, mit welcher Selbstverständlichkeit Fulci die Story durchzieht. Zwei ehemalige Kellner als Bedienstete einer Gräfin, die glaubt, ein zufällig reingeschneiter Kater sei die Reinkarnation ihres toten Ehemannes? Egal, die Gräfin zahlt gut, und so machen Franco, Ciccio und die süße Gina das alles mit und lassen dabei nicht wenige Demütigungen über sich ergehen.

 

Die Geschichte wird in drei Blöcken erzählt, die ineinander übergehen und sich schließlich nahtlos wieder zusammenfügen. Insbesondere die Dinner-Episode ist reichlich durchgeknallt, allerdings auch etwas zu sehr gestreckt. Viele Innenaufnahmen des Films entstanden in der Villa Parisi in Frascati, für Außendrehs wurde das EUR-Viertel genutzt, welches in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts für die geplante Weltausstellung in Rom 1942 gebaut wurde, welche aufgrund des 2. Weltkriegs dann aber nicht stattfand.

 

Um den Film zu überleben, muss man freilich die Vaudeville-Comedy von Franco und Ciccio abkönnen, denn sonst wird das eine harte Nummer. Die beschwingte musikalische Untermalung von Coriliano „Lallo“ Gori, wurde mit einem amüsanten Titelsong von Nora Orlandi ergänzt. Als Regie-Assistent zeichnete Giovanni Fago.

 

Das war es dann auch schon mit der Review, denn ich denke, dass die lange Inhaltsangabe diesmal am Besten wiedergibt, was den geneigten Zuschauer erwartet.

Links

OFDb

IMDb

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